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Präsidentenwahl in Astor
In Astor wurde mit Jake U. Smith ein neuer Präsident gewählt und mittlerweile auch vereidigt. Da der Kandidat der Sozialkonservativen und Führer der Unitologen-Sekte, Jonathan J. Bowler, seine Kandidatur zurückzog und die Republikaner keinen eigenen Kandidaten stellten, vieleln alle Wahlmänner an den Smith und seinen Vizepräsidentschaftskandidaten Gilbert A. de Salle.
Als erste Amtshandlung entzog Präsident Smith Unionskanzlerin Helen Bont den "White House Ribbon"-Orden. Er begründete dies, die Unionskanzlerin habe angeblich die gesamte politische Führung Astors beleidigt, indem sie behauptet habe, diese sei von einer Sekte unterwandert. Mit der zusätzlich mit dieser angeblich getätigten Behauptung einhergehenden Herabwürdigung von astorischen Glaubensgemeinschaften, habe die Unionskanzlerin dem Ansehen Astors in der Welt geschadet.
Aus dem Unionskanzleramt liegt bislang noch keine Stellungnahme vor.
Zur Aberkennung des astorischen Ehrenordens hören Sie nun eine Einschätzung von Fernseh-Intendant Werner Lauben.
Ja, liebe Zuschauer, es ist schon sehr herabwürdigend, wenn man den Spiegel vorgehalten bekommt: da werden Entscheidungen des astorischen Kongresses von einer Sekte auf manipulative Art und Weise beeinflusst, der astorische Kongress beschließt auf der Grundlage von Lügen, ohne deren Wahrheitsgehalt auch nur ansatzweise zu prüfen, und da erdreistet sich die Unionskanzlerin das auch noch als das zu benennen, was es ist: eine von einer Sekte mit Lügen und Hetze beeinflusste Entscheidung.
Auf der anderen Seite ist es gut, dass von astorischer Seite nun endgültig reiner Tisch gemacht worden ist, denn nun kann jeder sehen, was die Grundlage des Denkens und Handelns der politischen Klasse in Astor ist : nicht eine an Recht und Gerechtigkeit sowie Wahrheit und Klarheit orientierte Politik, sondern, sondern eine Politik, die sich von den Hetz- und Lügenkampagnen einer dubiosen Sekte beeinflussen lässt. Vergessen die Zeiten, als Helen Bont gemeinsam mit anderen astorischen Staatsmännern und Staatsfrauen an der astorisch-ratelonischen Freundschaft und Partnerschaft - trotz mancher Widerstände in Ratelon - gearbeitet hat; vergessen auch die Zeit, da Helen Bont es war, die den astorischen Freunden zur Seite stand, als der Rest Welt Astor wegen seiner Manöver mit Atomwaffen kritisierte oder als unter anderem aus Albernia beleidigte Reaktionen kam, nur weil der neu gewählte Präsident nicht zuerst nach Aldenroth oder Manuri reiste.
Heute sind in Astor nicht mehr Staatsmänner und Staatsfrauen am Ruder, sondern kleinkarierte Politiker, denen nichts anderes einfällt, als weiter Öl ins Feuer zu gießen, und sei es mit so kleinen Gesten, wie der Aberkennung eines Ordens, den die Unionskanzlerin damals zu Recht für Ihre Verdienste um astorisch-ratelonischen Beziehungen erhalten hat.
Die Unionskanzlerin sollte den Orden erhobenen Hauptes zurückschicken - wissend, das Richtige getan zu haben.
Und damit zurück zu den Nachrichten
Astor debattiert Kündigung des Grundlagenvertrags mit Dreibürgen
Und wir bleiben in Astor, wo der Kongress nun auch über die Kündigung des astorisch-dreibürgischen Grundlagenvertrags berät. Der von der republikanischen Abgeordneten Rebecca Crowford eingebrachte Gesetz.-Entwurf wurde mit der angeblichen Rücknahme des Wahlrechts für indigene Bevölkerungen in den dreibürgischen Kolonien begründet.