To be or not to be...

  • Ich denke auch, das du im Fall des Namens "Ratelon" auch von mir grünes Licht hättest. Wenn du noch Kontakt zu Dennis hast. Ich weiß ja nicht, wie viele von damals noch hier aktiv sind, die im Klinsch mit Dennis lagen. Ich hab das nur am Rande mit bekommen. Vielleicht ist er ja gesprächsbereit. Einer der ältesten MNs sollte noch einige Jahre bestand haben. Demokratische Union fand ich schon immer ein wenig, seltsam. ;)


    Da auch die KDU von einer Neuorganisation der Unionsländer spricht, sollte man in dem Bereich zu einer Lösung kommen, wie man die Unionsländer womöglich neu aufteilt.


    Wenn ich Hilfe bei der Administration anbieten kann, würde ich es gerne tun.


    Das Bürgernetz ist lahmgelegt zur Zeit. Vielleicht könnte da jemand, das weiter führen?

  • Vielleicht könnte die Unionsregierung unter Frau Bont, zu einer möglichen Namensänderung Stellung beziehen!? Wäre schön, wenn beide Volksparteien, für eine Namensänderung eintreten würden.
    Wenn es denn generell gewünscht ist. Aber scheint so, als könnten sich viele mit dem Namen Ratelon, als Staatsnamen anfreunden. Anstatt Demokratische Union.

  • Zitat

    Original von Alexander Steinhoff
    Aber scheint so, als könnten sich viele mit dem Namen Ratelon, als Staatsnamen anfreunden. Anstatt Demokratische Union.


    Das ist ja weniger das Problem.

    Mag. Draga Markievic Spdu_logo_kleiner.jpg
    - Unionspräsidentin a.D. -


    - Ehem. Mitglied des Unionsparlamentes -
    - Ministerpräsidentin des Landes Salbor-Katista a.D. -


    Mitglied des Wissenschaftlichen Kollegiums der Unionsstiftung für Kultur, Gesellschaft und Geschichte
    und Lehrbeauftragte an der Katistianischen Nationalakademie


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ein Tunnel gebaut werden muss.


  • Meine persönliche Meinung ist die, das es weniger am Namen liegt. Wenn man bedenkt, dass eine einstige Supermache (die Sowjetunion) im Grunde auch nicht mehr als ein "Sowjetische Union" als Namen hatte, habe zumindest ich keine Probleme mit der Bezeichnung "demokratische Union".
    Was mir dagegen plausibler erscheint, ist die Reduzierung der DU auf ein "Nord-", "Mittel-" und "Süddeutschland" unter Abstoßung von Roldem und die WI. Dann könnten wir uns auch in "Aticäische Union" umbenennen und hätten wieder einen "normalen" Namen.

    Dr. h.c. Helen Bont, KEL
    Unionskanzlerin
    Doctor honoris causa philosophiae politicarum der Montary University
    Trägerin des Großen Ordenskreuzes des Ordens von den Heiligen drei Königen des Königreichs beider Archipele
    Mitglied des Unionsparlaments

    KOMMANDEUR der EHRENLEGION
    Mitglied und UNIONSVORSITZENDE der KONSERVATIV-DEMOKRATISCHEN UNION
    Ehemalige Trägerin des astorischen White House Ribbon (29.03.2015-09.06.2021; aberkannt durch US-Präsident J.U. Smith)

  • Wir sollten allerdings den Namen: Ratelon, wiederholen, sofern die Möglichkeit besteht. Denn, der Name Ratelon, war eine Institution in der Micronationalen Welt.
    Ratelon war einer, der ersten MNs in der virtuellen Welt, neben ein paar wenigen anderen, die Zeitgleich gegründet wurden. Vor 1999...


    Den Verlust von Vesteran konnte man verkraften aber der Verlust des Namens Ratelon, wog schwerer.

  • Zitat

    Original von Helen Bont
    Was mir dagegen plausibler erscheint, ist die Reduzierung der DU auf ein "Nord-", "Mittel-" und "Süddeutschland" unter Abstoßung von Roldem und die WI. Dann könnten wir uns auch in "Aticäische Union" umbenennen und hätten wieder einen "normalen" Namen.


    Ich glaube nicht, dass van Middelburg diesen Namen als "normal" bezeichnen würde. ;)

    roldem_sig.pngrcl_sig.pngThe Hon. Stuart B. Templeton MP
    The President of the Republic of Roldem



    Speaker of the Parliament of Roldem; MP for The Isles and Southeast (23rd)

    Stellvertretender Unionskanzler, Unionsminister der Verteidigung, Mitglied des Unionsparlaments, alles a.D.

    Nichts ist so gerecht verteilt wie der gesunde Menschenverstand.

    Niemand glaubt mehr davon zu brauchen, als er hat.

  • Zitat

    Original von Alexander Steinhoff
    Vielleicht könnte die Unionsregierung unter Frau Bont, zu einer möglichen Namensänderung Stellung beziehen!? Wäre schön, wenn beide Volksparteien, für eine Namensänderung eintreten würden.
    Wenn es denn generell gewünscht ist. Aber scheint so, als könnten sich viele mit dem Namen Ratelon, als Staatsnamen anfreunden. Anstatt Demokratische Union.


    Ist das nicht viel zu arg SimOn gedacht?

  • Das mag sein, aber wäre ja schlecht, wenn Friedmann, von der Opposition, einen Auftrag bekäme, das man sich darum bemühen sollte, das man eventuell die Namensrechte bekommt oder den Namen: Ratelon, wieder nutzen darf!?
    Deswegen sollte dies eigentlich eine Regierung machen oder das Parlament. Oder wenn sich die Mehrheit der Bürger dafür ausspricht. Was scheinbar der Fall.

  • Ha, mein Login funktioniert noch immer :)


    Wegen der Namensgeschichte hatte ich Kontakt mit Martin, das sollte vielleicht erstmal nicht öffentlich besprochen werden. Ich glaube auch nicht, dass der Name das Problem ist.


    Ich hatte tatsächlich zufällig vor einigen Tagen mal hier im Forum vorbeigeschaut und fand es traurig - und ich habe dann kurz darüber nachgedacht, warum das so ist.


    Manche Analyse hier im Thread finde ich passend, manch andere nicht. Ausgangspunkt sollte aber in der Tat sein, zu schauen, was das hier zu Blütezeiten war.


    Und da war es auch schon ein Gemischtwarenladen. Konzentration auf "Deutschland" war schon damals nicht mehr "in", Salbor war Skandinavien, die WI waren ein Tropenparadies, Roldem war anglophon, Freistein war Bayern und Katista und Heroth waren eigentlich nichts, auch nicht Deutschland.


    Neben der Tatsache, dass sich jeder seine Ausgestaltungsecke suchen konnte, hat diese Micronation vor allem von der politischen Diskussion gelebt. Und das zu einer Zeit, in der es politische Diskussionsforen im Internet kaum gab. Die Parteien und ihre Jugendverbände boten sowas seinerzeit nicht an, Diskussionsbeiträge auf Zeitungs-Websites u.ä. gab es höchstens vereinzelt. Letztlich haben wir hier damals Realpolitik "geübt", wenn man so will. Diese "Marktlücke" gibt es schlicht und ergreifend nicht mehr, warum sollte jemand in einer Micronation über Vermögenssteuer, Gesamtschulen, Sozialismus, Kapitalismus und wer-weiß-was diskutieren?


    Gleichzeitig haben sich nicht nur die Inhalte, sondern auch die Technologien im Internet gewandelt. Auch wenn es Diskussionsforen immer noch gibt und sie sich großer Beliebtheit erfreuen, sind so dezentral organisierte Online-Welten einfach out.


    Online-Spiele boomen, der Boom läuft aber an den Micronations vorbei. Vor allem, weil sie nicht als Spiel wahrgenommen werden. SimOn und -Off war ja schon immer (gerade hier) ein Problem. Dazu kommt, dass ein rein freies Spiel irgendwie nicht mehr gefragt ist.


    Wenn man mit Micronations noch abseits von Kult und Tradition neue Mitstreiter gewinnen will, müsste man das ganze Konzept überdenken. Das fängt bei der Technik an, die WebZwoNulliger werden müsste, vor allem aber braucht man ein klares Szenario und ein klares Spielprinzip. Mit einer Spielleitung, die das Spiel leitet. Mit spürbaren Ergebnissen aus dem, wie man vorgeht. Mit einer in sich geschlossenen und klar definierten Spielwelt. Mit klarer, zentraler Verwaltung.


    Das mag in mehreren Aspekten das genaue Gegenteil von dem sein, das Micronations einmal ausgemacht hat. Aber das alles kommt nicht wieder, das ist m.E. einfach die Wahrheit.

    Prof. Dr. iur. Dennis von Arabien
    Präsident des Unionsparlaments a.D.
    Oberster Unionsrichter a.D.
    Ministerpräsident a.D.
    Unionsminister a.D.
    Oberster Unionsanwalt a.D.
    Präsident der Rechtsberufekammer a.D.

  • Ich sage mal einfach "Herzlich WIlkommen", zurück. ;)


    In vielem, was du geschrieben hast stimmt es. Aber das der Ursprungsname, "plötzlich" verschwand und man diesen Namen wählte, fehlte auch die Verpackung.
    Wenn man eine Ware kauft, wo die "Überschrift" etwas verspricht, was drin sein sollte, aber der Inhalt nicht mit der "Überschrift" übereinstimmt, fehlt irgend etwas.
    Aber es liegt nicht nur am Namen allein.
    Leider ist ein großteil der derzeitigen Spielleitung inaktiv. Fürchte ich.
    Mit dem Namen Ratelon, hatte man etwas verbunden. Egal ob man Feind oder Freund war.
    Es gibt einige wenige Micronations, die es trotzdem schaffen, A: Ihre Homepage sehr gut auszugestalten, (wenn man Leute hat, die sowas können), und B: das man einen gewissen Stamm von aktiven Leuten hat.
    Vielleicht gibt es ja noch eine handvoll Menschen, die keine Online Spiele spielen wollen oder nicht mehr spielen wollen und eine Alternative suchen.
    Hier kann man auch politische Diskussionen anstoßen, frei von irgend einer Idiologie. In Parteiforen glaube ich kaum, das man dort seine Parteiführung offen kritisieren darf. Ich denke, das es in MNs in manchen Dingen ungezwunger ist, politische Diskussionen zu führen ohne das man persönliche Konsequenzen fürchten muss.


    Da ja zur Zeit eh eine Diskussion läuft, wie wir dieses Staatssystem erhalten oder umbauen, könnte man das ganze vielleicht auch mit einer Namensänderung verbinden.


    Vielleicht, gibt es ja bald eine Zeit in der MNs realodaet werden. In einem geringem Maße.

  • Ich denke das Hauptproblem der Szene ist das die meisten Staaten noch nicht in der Realität angekommen sind und zu große Staatsapparate haben. Das läßt sich einfach nicht mehr mit dem "normalen" Personalaufkommen bewältigen und sorgt letztendlich bei den Spielern für zu viel Stress bzw. keinen Spaß mehr. Wobei die Mikronationen ja an sich eigentlich ein relativ schönes Hobbie sind.


    Wir müssen uns verschlanken und das auch Spürbar.

  • Also ich stehe dieser ganzen Gesundschrumpfung ja eher skeptisch gegenüber. Ja, es sind weniger Mitspieler, aber das legitimiert nicht das "Entkernen" der Länder.

    Mag. Draga Markievic Spdu_logo_kleiner.jpg
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    und Lehrbeauftragte an der Katistianischen Nationalakademie


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ein Tunnel gebaut werden muss.

  • Das Thema "Verschlankung" ist irgendwie nicht neu, sondern eigentlich schon immer ein wichtiger Bestandteil der Meta-Diskussion über die DU gewesen. Ich bin ja nun auch jemand, der noch die Hochzeiten der Mikronationen und insbesondere Ratelons mitbekommen hat, aber genug Leute für all das, was wir uns so ambitioniert vorgenommen hatten, gab es eigentlich nie. Insofern war zum Beispiel das, im RL vollkommen begrüßenswerte, Kompetenzabgrenzungsgesetz zur Stärkung der Länder ein vollkommener Schuss in den Ofen. Irgendwann war die Regierung und das Parlament der DU eben nur noch ein Ort für vergleichsweise langweilige Formalia, der große inhaltliche Debatten-Inhalt wurde so auf die Länder und so auf die tote Zone verlagert. So hat sich die DU seines größten Vorteils selbst beraubt, nämlich die aktive Teilnahme von knapp 100 Leuten (abzüglich des legendären Wahlviehs).


    Mit der kulturellen Gestaltung der Länder hatte das allerdings nie etwas zu tun. Es war doch auf Unionsebene vollkommen wurscht, ob Salbor schwedisch, Imperia preußisch oder Freistein bayerisch ausgestaltet war. Das war eher ein Ding der persönlich engagierten Menschen in Freistein. Das bliebt dann auch immer auf der Länder-Ebene, auf die Unionsebene hatte das nie einen praktischen Impact. Warum auch?


    Der große Reiz dieses Ladens ging immer davon aus, dass man hier vergleichsweise hart politisch diskutieren konnte. Eine gescheite Homepage hatte Ratelon fast nie, ein kohärentes Konzept auch nicht, aber es hatte einen Bonus: Viele Mitspieler, die die Sache hier zum Teil auch recht persönlich genommen haben. In der jetzt verklärten guten alten Zeit war es sicher nicht so, dass jeder Mitspieler mit dem anderen ein Wort geredet hätte. Da wurde durchaus ordentlich integriert und irgendwie war das auch lustig. Einen Charles Dowan (oder war es der Sebastian?) aus dem Amt zu pöbeln (!) hat sicher ebenso zur durchaus realistischen Simulation politischen Lebens dazugetan, wie auch die totale Polarisierung von Personen simon wie simoff, der Boiger mit seinem Weg von der CDU zum Libertarianism fällt mir dazu gerade ein, die auch zu erbittert geführten Debatten geführt hat.


    Kurzum: Der Reiz von Ratelon war immer das Dreckige. Andere MNs spotteten darüber, in Fakt war es aber genau das. Die große gestalterische Komponente hat hier nie durchgeschlagen. Es kamen viele Leute zusammen, die einfach irgendwie das politische Business geübt haben. Wahlmanipulation, Abspaltung, Pöbeleien, was hat es hier denn nicht gegeben, was es in groß auch in der Realität gibt? Irgendwie kam das alles Zustande, weil MNs eben damals mal eine Plattform zur Diskussion geboten haben, die man sonst weniger gefunden hat. Problematisch ist allerdings, dass dieser Umstand heute in der Tat sehr old school ist. Wer geht schon noch in Foren, um zu diskutieren? Wer spielt heute noch Pen&Paper, wenn man Guild Wars spielen kann? Das ist wohl die zentrale Frage, auf die ich auch keine Antwort wüsste.

    Maximilian von Rohan-Mason
    Unionspräsident a.D., Unionskanzler a.D.

  • Wie man MNs retten könnte, bleibt wohl eine Frage für sich. Aber ich hoffe, das einige wenige MNs überleben könnten.
    Auch wenn es andere möglichkeiten gibt, wie FB und Co, werden diese Medien, wie lange überleben? FB hat einige hundert tausend Nutzer verloren In Deutschland.
    Ich habe die feste hoffnung, das wenigstens wir, Ratelon, noch längere Zeit überleben "könnten".
    Es gibt ja auch heute noch, gewisse vorzüge von MNs. Wie du sie selbst beschrieben hast. In politischen Foren, von Parteien zb, darf man höchst selten, mal seine eiegene Parteiführung kritisieren, ohne das man danach noch Chancen auf ein weiter kommen hat.
    Die offenheit im Internet der Kanzlerin, wo sie mit Bürgern diskutieren wollte, wird kaum angenommen.
    Hier kann man seine Meinungen, kundtun und Unionsländer können sich sogar abspalten. Was in der Realität eher seltener ist, das Bayern plötzlich ein eigenständiges Königreich wird. Das wäre eine Sensation.
    Patentrezepte, was der bessere Weg wäre, scheint es nicht zu geben.
    Das gleiche Problem, haben wir heute in der Realität. Warum gehen so viele Bürger nicht mehr zur Wahl? In Kiel wurde eine Frau mit unter 50.000 Stimmen zur OB gewählt, obwohl über 190.000 Wahlberechtig waren. Wie mobilisiert man die Bürger?
    Muss es erst wieder eine Diktatur geben, damit man sich besinnt, was man vom Wahlrecht hat? Die Mitgliedszahlen der Volksparteien, waren auch schon einmal höher gewesen.
    Liegt es alleine nur daran weils Rollenspiele wie WoW gibt? Weil sich MNs überlebt haben? Wie man mehr aktivere Bürger bekommt ist eine gute Frage. Zb könnte man auf Länderebene, die Einbürgerungsfrist gänzlich abschaffen. Es hilft nicht nur ein schlanker Staat. Denn Wahlvieh, haben wir nun wirklich nicht zu befürchten. Auch die Einbürgerungsfrist auf Unionsebene sollte man auf "maximal" 2 Wochen begrenzen.

  • Die Frage ist ja letztlich, was man erreichen will: Das ganze als Vintage-Projekt am Leben halten, so dass es den alten Hasen weiter Spaß macht - oder ein neues Konzept erfinden, dass eine MN ins Jahr 2013 bringt und wieder (in messbarem Umfang) neue Mitspieler anzieht. Dafür müsste man m.E. Organisation, Technik und zu einem Teil wohl auch das Spielprinzip ändern.

    Prof. Dr. iur. Dennis von Arabien
    Präsident des Unionsparlaments a.D.
    Oberster Unionsrichter a.D.
    Ministerpräsident a.D.
    Unionsminister a.D.
    Oberster Unionsanwalt a.D.
    Präsident der Rechtsberufekammer a.D.

  • Was willst du am Spielprinzip ändern? Ich glaube, dass die Idee einer MN, einen Staat im Internet zu errichten, noch immer attraktiv ist. Wie man das macht, ist imgrunde schnurzpiepegal, solange der Staat attraktiv ist und sich seine Bürger mit ihm identifizieren.

    MITGLIED - LINKE LISTE E. V.
    MITGLIED - KOMMUNISTISCHE PARTEI

  • Das "Spielprinzip" ist im Grunde keins. Als hier 1998 oder so mal angefangen wurde - und als ich dann relativ kurz darauf hinzugestoßen bin - war das hier kein Spiel, sondern eine Micronation im ursprünglichen Sinn. Wir haben einen Staat nicht simuliert, sondern "gemacht". Das "sim on/off"-Dogma kam erst viel später, auch in Abgrenzung zu mancher englischsprachigen (nach wie vor "echten") Micronation, wo das ziemlich irre Züge annimmt. Manch andere deutsche Micronation hat durch die Gnade der späten Geburt das von Anfang an anders gemacht, aber hier gab es immer eine ganz starke Tendenz dahin, die Community als Staatsvolk zu begreifen (und nicht die IDs). Funktionsträger (Parteichef, Kanzler, Präsident...) waren immer eher "Klassensprecher" ihrer jeweiligen Gruppe als Spielfiguren.


    Das ist letztlich nur eine andere Facette der Feststellung, dass diese Community viel von RL-politischer Diskussion gelebt hat. Die IDs waren mehr Pseudonyme unserer selbst als Spielfiguren. Für die letzten Jahre vermag ich das natürlich nicht zu beurteilen, aber eine geringere Zahl von Teilnehmern, die sich immer länger/besser kennen, spricht eher für eine Verstärkung dieses Effekts.


    Ich glaube, dass diese Art von Micronation als solche generell nicht mehr attraktiv ist (von musealen Interessen abgesehen). Da ändert man nichts dran mit einem Namen oder mit irgendwelchen Föderalismusreformen (wiederum: abgesehen vom Museumscharakter).


    Online-Spiele boomen, dabei sind die meisten grottenschlecht und versuchen, den Leuten Geld aus der Tasche zu ziehen (durch kostenlosen Einstieg und dann Bezahlpflicht für alle möglichen "Extras", ohne die es keinen Spaß macht). Für kommerzfreie Micronation-Spiele als Online-Simulationen wäre ein Markt da. Dafür muss man sich aber darüber bewusst werden, dass man als (bestehende) Community als Anbieter für ein Spiel auftritt. Die "Konkurrenz" sitzt nicht in Astor oder Dionysos, sondern bei EA, Wooga oder Travian. Auch wenn man es nichtkommerziell macht, so steht man zu den kommerziellen Angeboten in einem Wettbewerb, und man muss es entsprechend organisieren. Ein paar Denkansätze habe ich dazu schon geschrieben:

    Zitat

    Mit einer Spielleitung, die das Spiel leitet. Mit spürbaren Ergebnissen aus dem, wie man vorgeht. Mit einer in sich geschlossenen und klar definierten Spielwelt. Mit klarer, zentraler Verwaltung.


    Es sind aber eben auch nicht mehr als Denkansätze, warum und woher sollte ich ein fertiges Konzept auf Tasche haben? Richtig ist, dass dadurch auch viel verloren ginge, etwa der Graswurzel-Charakter, die völlige Freiheit im Spiel usw. - aber so sind m.E. eben die Zeiten. Mit einem praktisch unveränderten Produkt von 1998 ist 2013 im Internet kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die Menschen (potenziellen Mitspieler) haben sich ja auch geändert. 1998 war das Internet noch wirklich "Neuland", die Teilnehmer waren zu einem zumindest größeren Teil autodidaktische Internet-Freaks. Die Zielgruppe hat sich völlig geändert. Heute kann man z.B. keinem Normalo mehr zumuten, für die Gründung eines Unternehmens eine Website zu erstellen, das ist eine zu hohe Einstiegshürde.

    Prof. Dr. iur. Dennis von Arabien
    Präsident des Unionsparlaments a.D.
    Oberster Unionsrichter a.D.
    Ministerpräsident a.D.
    Unionsminister a.D.
    Oberster Unionsanwalt a.D.
    Präsident der Rechtsberufekammer a.D.

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