Beiträge von Maximilian von Rohan-Mason

    Das Thema "Verschlankung" ist irgendwie nicht neu, sondern eigentlich schon immer ein wichtiger Bestandteil der Meta-Diskussion über die DU gewesen. Ich bin ja nun auch jemand, der noch die Hochzeiten der Mikronationen und insbesondere Ratelons mitbekommen hat, aber genug Leute für all das, was wir uns so ambitioniert vorgenommen hatten, gab es eigentlich nie. Insofern war zum Beispiel das, im RL vollkommen begrüßenswerte, Kompetenzabgrenzungsgesetz zur Stärkung der Länder ein vollkommener Schuss in den Ofen. Irgendwann war die Regierung und das Parlament der DU eben nur noch ein Ort für vergleichsweise langweilige Formalia, der große inhaltliche Debatten-Inhalt wurde so auf die Länder und so auf die tote Zone verlagert. So hat sich die DU seines größten Vorteils selbst beraubt, nämlich die aktive Teilnahme von knapp 100 Leuten (abzüglich des legendären Wahlviehs).


    Mit der kulturellen Gestaltung der Länder hatte das allerdings nie etwas zu tun. Es war doch auf Unionsebene vollkommen wurscht, ob Salbor schwedisch, Imperia preußisch oder Freistein bayerisch ausgestaltet war. Das war eher ein Ding der persönlich engagierten Menschen in Freistein. Das bliebt dann auch immer auf der Länder-Ebene, auf die Unionsebene hatte das nie einen praktischen Impact. Warum auch?


    Der große Reiz dieses Ladens ging immer davon aus, dass man hier vergleichsweise hart politisch diskutieren konnte. Eine gescheite Homepage hatte Ratelon fast nie, ein kohärentes Konzept auch nicht, aber es hatte einen Bonus: Viele Mitspieler, die die Sache hier zum Teil auch recht persönlich genommen haben. In der jetzt verklärten guten alten Zeit war es sicher nicht so, dass jeder Mitspieler mit dem anderen ein Wort geredet hätte. Da wurde durchaus ordentlich integriert und irgendwie war das auch lustig. Einen Charles Dowan (oder war es der Sebastian?) aus dem Amt zu pöbeln (!) hat sicher ebenso zur durchaus realistischen Simulation politischen Lebens dazugetan, wie auch die totale Polarisierung von Personen simon wie simoff, der Boiger mit seinem Weg von der CDU zum Libertarianism fällt mir dazu gerade ein, die auch zu erbittert geführten Debatten geführt hat.


    Kurzum: Der Reiz von Ratelon war immer das Dreckige. Andere MNs spotteten darüber, in Fakt war es aber genau das. Die große gestalterische Komponente hat hier nie durchgeschlagen. Es kamen viele Leute zusammen, die einfach irgendwie das politische Business geübt haben. Wahlmanipulation, Abspaltung, Pöbeleien, was hat es hier denn nicht gegeben, was es in groß auch in der Realität gibt? Irgendwie kam das alles Zustande, weil MNs eben damals mal eine Plattform zur Diskussion geboten haben, die man sonst weniger gefunden hat. Problematisch ist allerdings, dass dieser Umstand heute in der Tat sehr old school ist. Wer geht schon noch in Foren, um zu diskutieren? Wer spielt heute noch Pen&Paper, wenn man Guild Wars spielen kann? Das ist wohl die zentrale Frage, auf die ich auch keine Antwort wüsste.

    *genehmigt sich einen Schampus*


    Ich wünsche natürlich besonders der neuen Unionsregierung viel Erfolg in Ihrem bestreben, die glorreiche Demokratische Union Ratelon zu neuem Glück und neuer Blüte zu führen. Dem Altunionskanzler und seinem Kabinett sei natürlich ebenfalls der höchste Dank für mühevolle und verdienstvolle Arbeit zugestellt.


    :klatsch:

    Zitat

    Original von Kamler Johanssen


    Sie sollen ja auch nicht gleich wieder 15 mal hintereinander Unionskanzler werden. Und wer weiß: Vielleicht würde ein Rohan-Mason heute gar nicht mehr gewählt, weil er so altmodisch bürgerlich und so klassisch-liberal ist. ;)


    Ich war doch niemals Kanzler, als ich in einer liberalen Partei war. Ich war zwar zu Beginn meiner politischen Karriere in der FDU, doch danach stets in moderaten bürgerlichen Parteien. Ich erinnere mich auch durchaus daran, dass mir stets ein gewisser Mangel an ideologischer Überzeugung vorgehalten wurde. Ansonsten hab ich mir, gerade im nachhinein, wenig vorzuwerfen. Glaube ich.


    (simoff: Verdammt, mit wem red ich denn hier? :D )


    Ansonsten hat Madame von Kurzschluss schon irgendwie recht.


    *hüstel*

    Zitat

    Original von Kathryn Janeway
    Jetzt schieß dich nicht so auf Fiete Schulze ein. Du beleidigst ja nur noch.


    Die Phase hatte ich auch einmal, aber man muss das locker sehen. ;)


    Schlimmer als früher ist es hier aber nun auch wieder nicht. Ist das die Verklärung oder meine eher lockere Sicht auf die Dinge?

    Es gab daher auch vernünftige Gründe, warum Schröder jetzt bei einem erpresserischen Monopolkonzern ist?


    Nein, was ich sagen will: Was maßt sich der Schröder an? Ist der Theologe? Hat er sich jemals mit der Materie beschäftigt? Vermutlich beides nicht. Es "behauptet", der Islam sei friedlich. Diese Behauptung hört man oft. Aber mal im Ernst: Das ist leicht dahergesagt. Ich denke, er ist es an und für sich nicht - genauso wenig, wie es das Christentum war, als es im Alltag der Menschen noch eine Rolle gespielt hat. Eine monotheistische Religion kann qua Definition nicht friedlich sein, der Islam dabei sogar vielleicht von denen derzeit noch am wenigsten.


    Ich kenne genug Menschen, die aus Ländern, deren Bürger mehrheitlich dieser Religion angehören, stammen. Keiner von denen hat jemals gesagt, dass der Islam friedlich ist. Im Gegenteil, die meisten von denen wären auf Grundlage des islamischen Gesetzes zum Tode verurteilt... wie kann man diese simplen Fakten (die Welt ist, wie sie ist, nicht wie Schröder sie gerne hätte) ausblenden und auf einmal einen auf Honeymoon machen? Das ist mir unbegreiflich.


    Natürlich ist Religionsfreiheit ein hohes Gut. Aber Toleranz hat auch Grenzen, ganz nach dem Gebot von Popper: Keine Toleranz der Intoleranz. Und die Intoleranz schätze ich bei Gläubigen (das ist meine generelle Religionskepsis) immer noch weit höher ein, als bei... Nicht-Gläubigen oder jenen, die religiös sind, aber diese nicht ernst nehmen. Das sage ich mal frei nach Volker Pispers, der den Unterschied zwischen Christentum und Islam mal so definierte, dass Muslims ihre Religion ernster nehmen würde.


    Man muss das nicht einmal unbedingt werten. Die Sachlage ist nur die, dass die These, dass der Islam nicht demokratisiert werden kann, sondern die Demokratie nur islamisiert empirisch gesehen nicht ganz falsch ist. Wer wie leben will - das ist mir egal - das ist der freie Entschluss eines jeden Volkes oder besser eines jeden Individuums. Aber es gibt sicher gute Gründe, den (auch politischen) Islam nicht unbedingt als förderlich für eine freie Gesellschaftsordnung, wie wir sie haben, anzuerkennen.