• Die FDP ist zum Teil endlich mal aufgewacht:
    http://www.ksta.de/html/artikel/1218660805850.shtml
    http://www.ad-hoc-news.de/FDP-…en--/de/Regional/19836693
    http://www.ad-hoc-news.de/FDP-…ren--/de/Politik/19835385


    Komisch, dass es nur so wenig Ressonanz von der Presse gibt, bisher nur Welt, Kölnische Rundschau, Kölner Stadt-Anzeiger, Ahlener Zeitung und Ad-Hoc News.


    Auch ansonsten gibt sich die FDP in eine Richtung, die die verstärkte Kontrolle der Wirtschaft befürwortet. Die marktradikalen und libertären Kräfte verlieren scheinbar an Einfluß (mit dem Mittelstand lässt sich sowieso eher eine auf Sozialpartnerschaft ausgelegte Politik machen).

    Wolfgang Müller
    Imperialkanzler der Republik Imperia a.D.
    Stellvertretender Vorsitzender der Linken Liste e.V.
    Präsident des Imperianischen Fußballverbandes

  • Es ist ein vernünftiger Entschluß, daß die FDP sich gegen die verkürzte Gymnasialzeit (sog. G8) ausspricht. Das bringt uns allen nur Unheil - was die sog. "Mittelschule" angeht, so ist das doch nur Verwaltung der Konkursmasse. Die Hauptschule ist mittlerweile derartig grottig, daß man hofft kostensparend eine Qualitätssteigerung dadurch zu erreichen indem man sie mit der Realschule und ggf. bestehenden Gesamtschulen zusammenzulegen.


    Das ist nichts anderes als eine Unfähigkeitserklärung, die Hauptschule reformieren zu können. Viel sinnvoller wäre es, die Hauptschule zu stärken und Grundlagen für eine Berufsausbildung bereits dort zu integrieren, einen stärkeren Praxisbezug herzustellen und sie nicht länger zu einer Resterampe verkommen zu lassen.

  • Zitat

    Original von Hajo Poppinga


    Das ist nichts anderes als eine Unfähigkeitserklärung, die Hauptschule reformieren zu können. Viel sinnvoller wäre es, die Hauptschule zu stärken und Grundlagen für eine Berufsausbildung bereits dort zu integrieren, einen stärkeren Praxisbezug herzustellen und sie nicht länger zu einer Resterampe verkommen zu lassen.


    Sie wird doch schon durch die Bildungsempfehlung zur Resterampe.

  • Zitat

    Original von Palin Waylan-Majere
    Sie wird doch schon durch die Bildungsempfehlung zur Resterampe.


    Jupp. Und verbaut Kindern - allen voran solchen aus unteren Gesellschaftsschichten - schon früh die Möglichkeit, Abitur zu machen und an die Uni zu kommen.

  • Zitat

    Original von Palin Waylan-Majere
    Wiki lenkt mich bei dem Wort direkt zu Schullaufbahnberatung.


    Ach das, heißt glaube ich in Nds. Schullaufbahnirgendwas. Über NRW bin ich da nicht informiert, aber in Nds. ist das glücklicherweise nicht bindend, sondern der freie Elternwille zählt. Insofern wird da grds. niemandem etwas verbaut.


    Und mal davon abgesehen - wenn die Hauptschule tatsächlich ihre Schwerpunkt auf die Vermittlung berufsqualifizierender Fähigkeiten legen würde und möglicherweise auch schon Stoff aus BGJ / BVJ vermittelte, wäre ihre Attraktivität deutlich höher. Das die Hauptschule, so wie sie jetzt ist, nicht sonderlich attraktiv ist, gebe ich unumwunden zu. Dennoch halte ich sie grundsätzlich für sinnvoll, besonders wenn sie eben ihren Schwerpunkt auf Berufsvorbereitung und Qualifizierung legt und am besten noch einen ganz starken Prxisbezug, mit vielen Praktika bpsw., aufweist.

  • Zitat

    Original von Hajo Poppinga
    Ach das, heißt glaube ich in Nds. Schullaufbahnirgendwas. Über NRW bin ich da nicht informiert, aber in Nds. ist das glücklicherweise nicht bindend, sondern der freie Elternwille zählt. Insofern wird da grds. niemandem etwas verbaut.


    Der "Freie Elternwille"? Hat Kant nicht darüber geschrieben? ;)


    Mal im Ernst, ich denke, es wird kaum nötig sein, eine Erhebung darüber zu suchen, wieviel Prozent aus den unteren Bildungsschichten ihre Kinder aufs Gymnasium schicken, wenn der Lehrer ausdrücklich davon abrät.


    Zitat

    Und mal davon abgesehen - wenn die Hauptschule tatsächlich ihre Schwerpunkt auf die Vermittlung berufsqualifizierender Fähigkeiten legen würde und möglicherweise auch schon Stoff aus BGJ / BVJ vermittelte, wäre ihre Attraktivität deutlich höher. Das die Hauptschule, so wie sie jetzt ist, nicht sonderlich attraktiv ist, gebe ich unumwunden zu. Dennoch halte ich sie grundsätzlich für sinnvoll, besonders wenn sie eben ihren Schwerpunkt auf Berufsvorbereitung und Qualifizierung legt und am besten noch einen ganz starken Prxisbezug, mit vielen Praktika bpsw., aufweist.


    Warum sollte daran irgendetwas sinnvoll sein? Warum nicht alles unter einem Dach ohne Mobilitätsbarrieren organisieren?

  • BVJ/BGJ ist dazu da um Leuten ohne Schulabschluss nen Hauptschulabschluss zu vermitteln. Im Endeffekt ist das sowieso nur ne Art Beschäftigungstherapie und bessert nicht die Qualität der Hauptschule.


    Immer dieser Blödsinn aus den Reihen der CDU. Die Hauptschule ist ne Sackgasse, wacht endlich auf. Zwei Schulformen (Gymnasium und Realschule) parallel zueinander und dazu Integrierte und Kooperative Gesamtschulen sind. Weiterhin die Realschule plus (Fachabitur auf der Realschule, also 12 Jahre) sind die Schmerzgrenze.

    Wolfgang Müller
    Imperialkanzler der Republik Imperia a.D.
    Stellvertretender Vorsitzender der Linken Liste e.V.
    Präsident des Imperianischen Fußballverbandes

  • Das ist doch Unsinn. Wenn man das dreigliedrige Schulsystem wieder richtig hinstellt, dann hat jede Schulform ihre Daseinsberechtigung. Das Gymnasium bereitet auf ein späteres Studium vor, die Realschule auf kaufmännische Berufe und mittlere Verwaltungsebenen und die Hauptschule bereitet auf Berufe im Handwerk oder der Industrie vor. So war es ursprünglich mal konzipiert und hat auch über Jahrzehnte funktioniert. In BW etwa funktioniert es etwa im ländlichen Bereich auch heute noch so - jedenfalls im Großen und Ganzen.


    Jedoch wurde dieses System irgendwann kaputt gemacht, als man unbedingt jedermann ein Abitur geben wollte. Daraufhin bekam man eine Abiturientenschwemme und die anderen Abschlüsse wurden entwertet.


    Ich würde noch mehr dazu schreiben, muss jetzt aber aufhören.

  • Zitat

    Jedoch wurde dieses System irgendwann kaputt gemacht, als man unbedingt jedermann ein Abitur geben wollte.


    So ein Ärger aber auch, dass jeder die bestmögliche Bildung anstreben darf. Das muss dringend abgeschafft werden, schließlich brauchen wir auch Müllmänner.

  • Zitat

    Original von Hajo Poppinga
    Es ist ein vernünftiger Entschluß, daß die FDP sich gegen die verkürzte Gymnasialzeit (sog. G8 ) ausspricht. Das bringt uns allen nur Unheil [...]


    Das ist der größte Schmarrn in der Bildungspolitik dieses Jahrzehnts. 12 Jahre Schule reichen. Ich sehe kaum, dass die Schüler überlastet sind, ich habe selbst ein sog. „Turboabitur“ hinter mir, spreche aus Erfahrung. Alle Leute sprechen immer davon, wie schlimm das ist, aber was sind das für Leute, die zu Wort kommen? Schüler, Lehrer und Eltern aus Ländern mit 13 Jahren Schulzeit, die gar keinen Plan davon haben, wie es denn real mit 12 Jahren läuft. Diejenigen, die für 12 Jahre bis zum Abi sind, die werden doch gar nicht gefragt. Warum auch? Die könnten ja für ein zwölfjähriges Abi sein... :rolleyes:

    Professor Dr. Dr. Fabian von Montary
    OEL MP HCR RM
    Präsident der Unionsstiftung für Kultur, Gesellschaft und Geschichte
    Dekan des Roldemian Institute for History an der Montary University
    Staatsarchivar der Republik Roldem und Honorarkonsul im Dominion Cranberra
    Sprecher des Parlaments von Roldem und Abgeordneter für den Wahlkreis W. City of Montary


    wappen_montary.png

  • Zitat

    Original von Fabian Montary
    [...]


    Kann dem so zustimmen. Habe zwar ein 13jaehriges Abi gemacht, aber war davon ein Jahr im Ausland und habe die 11. sozusagen uebersprungen. Im Nachhinein war das einzige, was mir gefehlt hat, ein bissel Genetik in Bio. Niemand kann mir also erzaehlen, dass es nicht moeglich ist, die total sinnentleerte 11. Klasse zu streichen und dafuer in den anderen beiden Schuljahren der SEK II die Rahmenlehrplaene etwas zu straffen. Tot gearbeitet hat man sich auch da nicht.


    Es gab gar mal einen Staat auf deutschem Boden, in welchem ein 12jaehriges Abitur national die Regel war. Meine Eltern haben sich im Nachhinein beide nicht darueber beklagt.

  • Also ich denke es ist so ziemlich gehoppst wie gesprungen. Mein Bruder wird als letzter Jahrgang wohl ein 13 jaehriges Abitur ablegen muessen. Meine Schwestern werden dann alle samt 12 Jahre durch die Schule gehen. Problematisch stell ich mir da einzigallein die Arbeitsmarktlage vor, wenn auf einmal 2 Jahrgaenge auf selbigen kommen, aber naja.


    Achja und was ich irritierend finde ist, dass meine Schwester schon in der 1. Klasse Englischunterricht hatte...

  • Zitat

    Original von Jan-Claudius von Blomkohl
    Achja und was ich irritierend finde ist, dass meine Schwester schon in der 1. Klasse Englischunterricht hatte...


    Gibbet doch mittlerweile schon im Kindergarten. ;)

  • Zitat

    Original von Loituma Aichberger
    Das ist doch Unsinn. Wenn man das dreigliedrige Schulsystem wieder richtig hinstellt, dann hat jede Schulform ihre Daseinsberechtigung. Das Gymnasium bereitet auf ein späteres Studium vor, die Realschule auf kaufmännische Berufe und mittlere Verwaltungsebenen und die Hauptschule bereitet auf Berufe im Handwerk oder der Industrie vor. So war es ursprünglich mal konzipiert und hat auch über Jahrzehnte funktioniert. In BW etwa funktioniert es etwa im ländlichen Bereich auch heute noch so - jedenfalls im Großen und Ganzen.


    Jedoch wurde dieses System irgendwann kaputt gemacht, als man unbedingt jedermann ein Abitur geben wollte. Daraufhin bekam man eine Abiturientenschwemme und die anderen Abschlüsse wurden entwertet.


    Ich würde noch mehr dazu schreiben, muss jetzt aber aufhören.


    Dann geh doch mal auf die Argumente gegen das dreigliedrige Schulsystem ein, die bisher in diesem Thread vorgebracht wurden.


    Das dreigliedrige Schulsystem ist nun mal ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert, wo es durchaus sinnvoll war, weil es sowieso keine Klassendurchlässigkeit gab. Heute ist die aber nun mal gefordert. Jedes Kind soll, je nach seinen Interessen und Begabungen und danach, wie sie sich entwickeln, die gleiche Chance im Bildungssystem haben. Für FDP und CDU bleibt das aber meistens ein Lippenbekenntnis, lobenswert, dass die FDP da ein Stück in Bewegung ist.

  • Abitur nach 12 Jahren ist eine Supersache. Ich hatte selber das Glück das genießen zu dürfen.


    Wirkliche inhaltliche Differenzen oder Probleme zu Beginn des Studiums im Vergleich zu Leuten mit 13 Jahren konnte ich nicht feststellen. Ach ja, außer dass die meistens ein Jahr älter sind als ich, aber dass ist wohl eher ein Vorteil diesen gegenüber.

  • Zitat

    Original von Montgomery Scott
    Das dreigliedrige Schulsystem ist nun mal ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert, wo es durchaus sinnvoll war, weil es sowieso keine Klassendurchlässigkeit gab.


    Ne, das stimmt nicht. Die Hauptschule wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg eingerichtet.


    Davor gab es eine allgemeinverbindliche Schulzeit von 8 Jahren, die sog. Volksschule für alle Schüler + das Gymnasium.


    Da müssen wir imgrunde wieder hin. Der Volksschulabschluss, bzw die mittlere Reife braucht wieder mehr Stellenwert und damit auch Anerkennung. (was ja heutzutage nur noch in Bayern so ist, in allen anderen Bundesländern ist man als Nicht-Abiturient von vornherein abgeschrieben.)

    Hochachtungsvoll



    Staatsoberhaupt des Freistaats Fuchsen a.D.

  • Zitat

    Original von Montgomery Scott


    Dann geh doch mal auf die Argumente gegen das dreigliedrige Schulsystem ein, die bisher in diesem Thread vorgebracht wurden.


    Das dreigliedrige Schulsystem ist nun mal ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert, wo es durchaus sinnvoll war, weil es sowieso keine Klassendurchlässigkeit gab. Heute ist die aber nun mal gefordert. Jedes Kind soll, je nach seinen Interessen und Begabungen und danach, wie sie sich entwickeln, die gleiche Chance im Bildungssystem haben. Für FDP und CDU bleibt das aber meistens ein Lippenbekenntnis, lobenswert, dass die FDP da ein Stück in Bewegung ist.


    Sehr gerne.


    Was den heutigen Zustand angeht, so muss ich Poppinga recht geben: Es gibt meistens nur ein Gymnasium, eine Realschule und eine "Resterampe".


    Das ideale Drei-gliedrige-System gibt es damit heutzutage nur noch sehr selten. Stattdessen sind auf dem Gymnasium oft Leute, die völlig überfordert sind und anschließend keinen Gedanken an ein Studium verschwenden, sondern eine Ausbildung anstreben. So ging es etwa einem guten Drittel der Leute aus meinem Abschlussjahrgang. Dafür hätten sie aber eigentlich nicht das Abitur machen müssen.
    Wie es auf Realschulen aussieht weiss ich leider nicht.
    In Hauptschulen hat man aber wohl ähnliche Probleme, wie auf dem Gymnasium: Es sind dort viele Schüler, die eigentlich noch nicht in eine Schule, sondern eher in einen Schulvorbereitungskurs gehören, weil es ihnen an elementaren Voraussetzungen wie z.B. der Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift fehlt (daran fehlt es leider nicht nur bei Schülern mit Migrationshintergrund). Das ist einer der Punkte wo man ansetzen sollte.


    Wenn man jetzt die Hauptschulen mit den Realschulen zusammenlegt, dann werden dadurch aber nicht die Probleme gelöst. Sie werden nur von der bisherigen Hauptschule in die neue Schulform verschoben.


    Das ideale dreigliedrige Modell beinhaltet für mich selbstverständlich eine Durchlässigkeit von links nach rechts und von rechts nach links. Ein oben und unten sehe ich da nicht, weil einfach die Ziele der Ausbildung andere sind.

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