Heute morgen um 09.45 Uhr hat ein 17jähriger ehemaliger Schüler in der Albertville-Realschule in Winnenden 20 Kilometer nordöstlich von Stuttgart bislang zehn Schülerinnen und Schüler, drei Lehrerinnen, sowie einen "Unbeteiligten" in der Nähe der Schule erschossen. Auf der Flucht nahm er kurzzeitig einen Mann als Geisel und flüchtete nach Wendlingen bei Esslingen. In einem Autohaus erschoss er zwei weitere "Unbeteiligte". Nach einem Schusswechsel mit der Polizei (zwei schwerverletzte Polizisten) erschoss er sich selbst.
Der Täter ist mir persönlich, wenn auch nur vom Sehen her, bekannt (gewesen). Zu meinem Glück hatte ich erst heute mittag ab 12 Uhr Dienst, sonst wäre ich auch dort hin gefahren.
Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.
Was nun aber beginnt ist der mediale Amoklauf, mit dem das gesamte Umfeld nun überzogen wird. Presse aus In- und Ausland ist im Anflug auf den Wohnort und die Umgebung.
Im Internet tauchen bereits zahlreiche Fotos des Täters auf, der volle Name wird genannt, Bild.de zeigt das Haus seiner Eltern....
Auszug aus der Pressekonferenz (den namen habe ich mit XXXXX überschrieben):
18.00 Uhr: Neue Informationen auf der Pressekonferenz: Der Vater verwahrte 14 Waffen in einem Tresor seiner Villa. Eine Waffe befand sich im Schlafzimmer – es war die Tatwaffe +++ An den Tatorten fanden die Beamten sehr viele Patronenhülsen. Die Zahl der Schüsse, die XXXXX abgab, liege „im dreistelligen Bereich“ +++ Viele Schüler in der Amok-Schule seien von dem Killer völlig überrascht worden: Teilweise hatten die toten Kinder noch ihre Stifte in der Hand +++ XXXXX wollte offenbar noch deutlich mehr Menschen töten – auf seinem Fluchtweg fand die Polizei auch eine große Zahl nicht abgefeuerter Munition +++ Der Täter schoss nicht wahllos um sich. Er tötete seine Opfer „primär mit Kopfschüssen“ +++ In der Schule gab es sieben weitere Verletzte – sie schweben nicht in Lebensgefahr +++ Das Tatmotiv ist nach wie vor unklar
Der Schusswechsel vor dem Autohaus in Wendlingen sei laut Erwin Hetger, Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg, sehr heftig gewesen. „Der Täter hat quasi auf alles geschossen, was für ihn sichtbar war.“ Zwei Zivilpolizisten, eine Frau und ein Mann, seien schwer verletzt worden. Sie waren in einem Zivilwagen am Tatort und als Polizisten nicht zu erkennen. In dem Auto steckten fünf Patronen
Dieter Schneider von der Polizei Baden-Württemberg: „Der Amoklauf war geplant. Der Täter wollte ein Blutbad anrichten.“ +++ Die Flucht sei aber nicht vorbereitet gewesen. Er habe im Bereich der Psychiatrie eine „Zufalls-Geisel“ genommen und sei mit ihr Richtung Süden gefahren – quer durch Stuttgart.
Hans-Dieter Wagner, Leitender Kriminaldirektor: Der Täter ging gezielt in die neunten und zehnten Klassen – also zu Schülern, die ihm aus seiner eigenen Schulzeit bekannt waren +++ Eine der toten Lehrkräfte war eine junge Referendarin, Jahrgang 1984 ++++