Darum. Schumpeter.

  • Maximilian Schumpeter, MdUP
    Unionsminister des Inneren und der Justiz
    Präsident des Unionsparlaments

  • Die Kandidatur ist zu begrüßen. Schön, dass Sie vollen Einsatz für unser Land zeigen (wollen) und Verantwortung tragen wollen.
    In der Sache stimme ich zwar mit Ihnen nicht in allen Punkten überein, trotzdem gut, dass Sie kandidieren.

  • Es ist immer gut, kritische Begleiter zu haben, wenngleich ich den Sinn eines gemeinsamen Unionskommissares nicht erkennen kann. Er bleibt letztlich nur Verwalter und wird nie ein Gestalter: Gerade das bräuchten aber am Boden liegende Unionsländer.

  • Sobald ein Gestalter, gewissermaßen ein kreativer Koch, vorbeikommt, können wir das Land wieder aus der Tiefkühltruhe Unionskommissariat herausholen und auftauen, ohne dabei etwas an der Geschmacksvielfalt der Union zu verlieren. Wenn wir dagegen nach der Zusammenlegungspraxis Brei aus den Ländern machen, verliert die Unionsküche an Attraktivität.


    Man könnte auch von einem Länderkonservatorium sprechen.

    Maximilian Schumpeter, MdUP
    Unionsminister des Inneren und der Justiz
    Präsident des Unionsparlaments

    Einmal editiert, zuletzt von Maximilian_Schumpeter ()

  • Zitat

    Original von Anastasia von Metternich
    Man könnte es auch illusorisches Wunschdenken oder verkrampftes Festklammern an einer Vergangenheit, die sich so nicht wiederholen wird, nennen.


    Und diese Haltung Defätismus ;)

    Maximilian Schumpeter, MdUP
    Unionsminister des Inneren und der Justiz
    Präsident des Unionsparlaments

  • Verstehen Sie mich nicht falsch, Herr Schumpeter: Ich freue mich auch nicht, dass einige Unionsländer fusionieren müssen, um sich ein gewisses Maß an Handlungsfähigkeit zu erhalten. Ich bin aber dafür, die Realität gesunkener Bürgerzahlen anzuerkennen und nach vorne zu schauen, während Sie die Demokratische Union in ein Ausgestaltungsmuseum verwandeln wollen.


    Wenn Sie die wenigen Bürger weiterhin auf möglichst viele Unionsländer verteilen, wie das gegenwärtig der Fall ist, bleiben letztlich alle Unionsländer ein Schatten ihres einstigen Selbsts. Das Problem der Überdehnung unserer Bürgerschaft geht Ihr Vorschlag gar nicht erst an; Sie nehmen ein Teilproblem, nämlich die Führung dieser Länder, und bieten eine Schein-Lösung, während Sie das eigentliche Problem mit Nostalgie übertünchen.

  • Natürlich haben Sie recht, dass es derzeit an der Manpower fehlt, um die aktuelle Zahl an Unionsländern sinnvoll mit Leben zu füllen. Und ich weiss ja auch, dass die Unionsregierung mit den besten Absichten zum Wohl unseres Landes zu handeln sucht. Aber ich halte vom Konzept des "Gesundschrumpfens" einfach nicht. Mein Credo ist: Vorrang hat alles, was die Attraktivität unseres Landes erhöht. Wären wir in einer expansiven Bevölkerungsentwicklung, jeder würde wohl einräumen, dass die föderale Vielfalt ein wichtiger Standortfaktor der DU war und ist, bei allen Problemen, die sie schon immer mit sich gebracht hat (Stichwort Sezessionismus). Und in einer Zeit der Kontraktion sollten wir meines Erachtens nicht damit zufrieden sein, uns an den Status quo möglichst gut anzupassen, sondern die Maßnahmen ergreifen, die eine Trendwende begünstigen können.

    Maximilian Schumpeter, MdUP
    Unionsminister des Inneren und der Justiz
    Präsident des Unionsparlaments

  • Ich finde doch hier gibt es einen großen Denkfehler : Ja, die Bürgerzahlen sind gesunken. Man sollte aber nicht vergessen : Das ist doch an sich ein natürlicher Prozess, und kann sich auch wieder umdrehen.
    Jedes Unionsland hat eine ganz eigene Geschichte und eine ihm ganz eigene Kultur. Zusammenlegungen verwässern dies, vermindern zudem AUCH in meinen Augen die Aussagekraft von Unionsrat-Abstimmungen - je weniger Leute an einer Abstimmung teilnehmen, desto weniger repräsentativ für den Willen des Volkes kann diese doch sein - und zerstören so in meinen Augen die Union.
    Herrn Schumpeters Ansätze finde ich persönlich hier sehr interessant - und absolut richtig. Ich bin auch sicher, dass sich die Situation wieder ändern wird - vielleicht nicht heute oder morgen, aber wenn man sich darum bemüht, können auch die Bürgerzahlen jedes einzelnen Unionslandes wieder steigen.

  • Niemand möchte die Länder länger unter Unionsverwaltung stellen als unbedingt nötig. Wenn also jemand da ist, der "das Volk repräsentieren" möchte, dann wird dieser Weg ihm immer eröffnet.

    Maximilian Schumpeter, MdUP
    Unionsminister des Inneren und der Justiz
    Präsident des Unionsparlaments

  • Das Problem ist aber, dass derzeit oft genug nicht genügend Interesse vorhanden sind. In dieser Situation führt Herrn Golds Argumentation sich selbst ad absurdum: Länder unter Unionsverwaltung berauben ihre Einwohner einer Repräsentation auf Unionsebene. Dass ein Unionsland einige Bürger hat, aber keine Unionsratsvertretung, ist schließlich weder neu noch selten. Wenn die einzigen Bürger bereits anderweitig, beispielsweise in der Unionsregierung und/oder dem Unionsparlament eingespannt sind, können sie nun einmal nicht dem Unionsrat angehören.


    Ein Land mit mehr Bürgern erhöht die Chance für alle, ihren sonstigen Pflichten nachzugehen und trotzdem im Unionsrat vertreten zu werden. Viele Länder mit wenigen Bürgern senken die Wahrscheinlichkeit entsprechend - und erhöht die eines Unionskommissariats.


    Im Prinzip, werter Herr Schumpeter, praktizieren wir Ihr Modell doch schon. Unionsländer werden ständig unter Unionsexekution gestellt. Ich würde aus dem Status quo allerdings ableiten, dass es nicht besonders gut funktioniert.


    Es lockt übrigens auch keine Bürger an, insofern muss ich annehmen, dass Sie die überdimensionierten Strukturen anders mit Neubürgern füllen wollen. Welche Vorschläge haben Sie denn dazu?

  • Zitat

    Original von Maximilian_Schumpeter
    Die Hoffnung nicht aufzugeben ist nicht unbedingt eine Frage der Lebensgeschichte.


    Ich denke, auch wir Befürworter einer Fusionslösung geben die Hoffnung nicht auf: Wir wollen nur schneller Erfolge. Wir wollen einen wirklichen Wettbewerbsföderalismus. Wir wollen Länder, in denen Leben herrscht. Wir wollen Unionsländer, die nicht verwalten, sondern gestalten.


    Ihre Lösung, Herr Kollege Schumpeter, ist ja nun mehr oder minder der status quo. Bereits jetzt könnten wir einen Unionskommissar für mehrere Unionsländer einsetzen - nur, wem nützt das? Die Unionsländer sind dann einerseits nicht mehr im Unionsrat vertreten und andererseits findet ja auch wirklich nur das Mindestmaß an Konservierung und Verwaltung statt.


    Und, wenn man mit dem Argument der Konservierung der Kultur der einzlenen Unionsländer kommt, muß man sich natürlich fragen lassen, ob es dazu wirklich eines eigenen Unionslandes bedarf? Braucht es wirklich die Verwaltungsstrukturen eines ganzen Unionslandes, um eine Kultur "über die Jahre zu retten"? Und, für wen eigentlich?


    Brauchen wir nicht Unionsländer, die dadurch attraktiv sind, daß in ihnen Leben herrscht, es sich lohnt, sich in diesen Länder zu engagieren und wo dieses Engagement tatsächlich auch mit Feedback belohnt wird?


    Nichts ist trauriger, als ein einsamer Ministerpräsident, der Selbstgespräche führt.

  • Selbstgespräche haben einen anerkannten Nutzen für die psychische Gesundheit ;)


    Ja, ich will einen - effizient gestalteten - Erhalt des status quo bei den Ländern, das ist richtig. Und ja, es stimmt auch, dass wir mit den bestehenden Strukturen keinen nennenswerten Zulauf an Neubürgern haben. Aber: Nach meinem Dafürhalten verschlechtern wir die Voraussetzungen für ein Bevölkerungswachstum durch einen zusätzlichen Attraktivitätsverlust noch weiter, d.h. wir machen es noch schwieriger, das Ruder herumzureißen. Wir haben keinen Zuzug trotz des vielfältigen Länderangebots, sicher nicht wegen, und wenn wir diesen Standortvorteil zerstören, dann wird es noch schlimmer werden.


    Vor einem Marathonlauf binde ich mir doch auch nicht die Beine zusammen, um dann mit "einem" stärkeren Bein besser hüpfen zu können! Wir müssen jetzt an unsere Stärken glauben und mit Leidenschaft und Einsatz an einer Trendwende arbeiten statt zu resignieren!

    Maximilian Schumpeter, MdUP
    Unionsminister des Inneren und der Justiz
    Präsident des Unionsparlaments

    2 Mal editiert, zuletzt von Maximilian_Schumpeter ()

  • Meine Argumentation führt sich keineswegs selbst ad absurdum - wenn man das nicht unbedingt will. ;)


    NATÜRLICH haben solche Unionsländer VORRÜBERGEHEND keine Repräsentation auf Unionsebene - aber das ist auch gar nicht DER zentrale Punkt. Zentraler Punkt ist die Kultur - und die größere Meinungsdiversität im Unionsrat WENN diese Posten besetzt sind. Durch Fusionen verwehrt man sich diese Chance viel längerfristiger als durch zeitweilige Nicht-Repräsentation.
    Fusionen sind das Aus für die Union - das ist meine feste Meinung.

  • Zitat

    Original von Tony Gold
    NATÜRLICH haben solche Unionsländer VORRÜBERGEHEND keine Repräsentation auf Unionsebene - aber das ist auch gar nicht DER zentrale Punkt. Zentraler Punkt ist die Kultur - und die größere Meinungsdiversität im Unionsrat WENN diese Posten besetzt sind.


    Das Problem, Herr Gold, ist aber doch, dass angesichts der derzeitigen Bürgerentwicklung - und da erleben wir ja leider kein kurzfristiges, vorübergehendes Tief, sondern einen Dauerhaften Schwund - dieses WENN völlig unwahrscheinlich ist. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn wieder jedes Unionsland vor Bürgern überquillt. Aber es ist einfach total unwahrscheinlich, dass das wieder in absehbarer Zeit passieren wird.
    Natürlich können wir die Länder für eine Eventualität auf Vorrat halten. Ich halte es für sinnvoller, wenn wir uns mit der Realität anfreunden und unsere föderalen Strukturen zukunftfähig machen.


    Zitat

    Durch Fusionen verwehrt man sich diese Chance viel längerfristiger als durch zeitweilige Nicht-Repräsentation.
    Fusionen sind das Aus für die Union - das ist meine feste Meinung.


    Durch Fusionen schafft man zeitgemäße Strukturen und ermöglicht es, das Feuer weiter zu geben, während man durch Nicht-Repräsentation einfach versucht, die Asche zu bewahren. So sehe ich diese Sache.


    Aber es schadet ja nichts, wenn es unterschiedliche Meinung zu einem solch wichtigen Thema gibt. Ich begrüße das, auch wenn wir darüber wohl noch die ein oder andere Diskussion führen werden.

  • Nun, wie man in Salbor-Katista mit Erfolg sieht, auch Freistein/Heroth verhandeln derzeit und auch bei Roldem/Wi scheint es Gespräche zu geben, können solche Fusionen bzw. Zusammenarbeiten unter derzeitigen Umständen nötig und richtig sein.
    Wir in Freistein z. B. haben klare Ansichten und Vorschläge und gehen so in solche Gespräche, hier macht es sich also niemand leicht und "legt einfach ein paar Unionsländer" zusammen.


    Die Kultur, Gesellschaft, Tradition, usw. sehe ich übrigens auch bei Fusionen gefestigt und gesichert.....


    Und letzendlich gibt es auch nach jeder Fusion wieder die Möglichkeit, sich wieder zu trennen.....


    Also, wie ich schon sagte, schön dass Sie kandidieren und Einsatz zeigen, gerade auch weil Sie Freisteiner sind, mit ihrem Programm stimme ich trotzdem weiterhin, wie einige andere auch, nicht ganz überein.

  • Zitat

    Original von Maximilian_Schumpeter
    Nach meinem Dafürhalten verschlechtern wir die Voraussetzungen für ein Bevölkerungswachstum durch einen zusätzlichen Attraktivitätsverlust noch weiter, d.h. wir machen es noch schwieriger, das Ruder herumzureißen. Wir haben keinen Zuzug trotz des vielfältigen Länderangebots, sicher nicht wegen, und wenn wir diesen Standortvorteil zerstören, dann wird es noch schlimmer werden.


    Ich glaube, langsam kommen wir der Sache näher (und beziehe mich dabei auch auf die letzten Äußerungen von Herrn Gold): Sie sind der Auffassung, dass die kulturelle Vielfalt der Unionsländer die Demokratische Union attraktiv macht, und wollen diese Vielfält als zentrale Stärke dieses Landes erhalten. (Ich hoffe, ich habe diese Position richtig charakterisiert.)


    Das ist vollkommen legitim, aber hier stoßen wir dann auf gegensätzliche Auffassungen: Ich glaube, hawaiianische oder bayerische Ausgestaltungsmuseen sind nicht das, was die DU ausgemacht hat und ausmacht. Es gibt die Binsenweisheit, dass nichts besser Aktivität schafft als Aktivität. Ich würde weitergehen: Inaktivität initiiert Inaktivität, weil sie die Attraktivität des kompletten Landes verringert. Für mich sind Unionsländer ein Mittel zum Zweck, um in einem an Deutschland angelehnten politischen System einen politischen Wettbewerb zu simulieren. Für mich ist das Element Föderalismus zentral, nicht die Kulisse, vor der er stattfindet. Ausgestaltung lebt auch davon, dass man sie umschmeißt, anpasst oder zurechtbiegt. Für mich müssen die Länder mindestens den Wettkampf auf Unionsebene bereichern, am besten sollten sie auch noch interne Wahlkämpfe durchführen.


    Ausgestaltung ist für mich eine Liebhaberarbeit, aber dafür muss ein Neubürger das Land erstmal lieb haben. Wenn das Gegenüber aber schon beim ersten Date so schläfrig wie Dornröschen* auftritt - und genau das tun fünfeinhalb von sechs Ländern derzeit -, dann gibt's nicht mal Petting bei der romantischen Jennifer-Aniston-Liebeskomödie, sondern er geht zur Astoria (oder zu einer anderen MN, die Bumms hat).


    Vereinfachend gesagt: Sie glauben an die Attraktivtät von Ausgestaltung und priorisieren diese. Ich glaube an die Attraktivität von Aktivität und priorisiere jene.


    Zitat

    Vor einem Marathonlauf binde ich mir doch auch nicht die Beine zusammen, um dann mit "einem" stärkeren Bein besser hüpfen zu können! Wir müssen jetzt an unsere Stärken glauben und mit Leidenschaft und Einsatz an einer Trendwende arbeiten statt zu resignieren!


    Ich laufe mit zwei statt sechs Beinen Marathon. ;)


    *) Wenn das jetzt nicht die mit der Hecke war, gebe ich meinen Gebrüder-Grimm-Märchenausweis zurück.

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