Teodora tritt ans Rednerpult und blickt dabei auf leere Abgeordnetenstühle. Immerhin sind die Zuschauerränge einigermassen besetzt.
Geschätze Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Üblicherweise ist die erste Ansprache im neugewählten Landtag an die Abgeordneten gerichtet. Dieses mal jedoch stehe ich heute hier als einzige Abgeordnete vor ihnen.
Wir haben in freien und demokratischen Wahlen die Besetzung des Landtages bestimmt und somit der Verfassung genüge getan. Besetzt wurde sowohl der Landtag als auch das Amt der Ministerpräsidentin. Und dies sogar mit einer erfreulichen Wahlbeteiligung.
Was es aber nicht gab war der in einer Demokratie wichtige Wettbewerb der Ideen. Dies steht für mich sinnbildlich für die Situation in der sich die Unionsländer befinden. Die Hälfte von ihnen steht unter Exekution, die andere Hälfte schlägt sich, dass muss man leider ehrlicherweise sagen, gerade so durch. Echte Debatten, oder Initiativen sucht man vergeblich. Diese Situation ist aber keineswegs neu. Was wir heute sehen ist das Resultat einer jahrelangen Entwicklung. Nicht nur in der Demokratischen Union, sondern in allen Mikronationen.
Die Zeit ist gekommen in der wir uns eingestehen müssen, dass wir uns den Luxus des Föderalismus nicht mehr leisten können. Es ist unumgänglich die verbliebenen Ressourcen auf die höchste Staatsebene zu konzentrieren. Womöglich wird also dieser Landtag auch der letzte Landtag sein.
Nichtsdestotrotz möchte ich die kommenden Monate nutzen um in Salbor-Katista unabhängig von den künftigen Entwicklungen noch einmal wichtige Initiativen auf den Weg zu bringen die der gesamten Union als Vorbild dienen können. Und ich werde weiterhin eine aktive Vertretung Salbor-Katistas im Unionsrat sicherstellen. Diese Legislatur wird keine verlorene Legislatur werden!
In diesem Sinne ist es mir eine grosse Ehre den folgenden Eid zu leisten:
Ich schwöre, daß ich meine Kraft zum Wohle des Volkes Salbor-Katista einsetzen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, die Verfassung und die Gesetze wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde, so wahr mir Gott helfe.
Applaus aus den Zuschauerrängen.