Schreiben wir hier doch ein neues Programm für die SPD. Gerne auch in kurzer Form, damit es auch jemand aus nicht-intellektuell-verspielten Kreisen liest.
Grundfrage: Wie sollte sich die SPD im neuen Jahrzehnt ausrichten?
Grobe Situationsanalyse als Debattenimpuls meinerseits:
Die CDU ist die Partei der sozialen Mitte. Sie vertritt mehrheitlich das kleine und mittlere Bürgertum (teils Facharbeiter, Angestellte etc.), das eine feste, bzw. konstante Arbeit hat und immer noch gewisse Werte, bzw. Haltungen zu Welt und Ordnung, wie es sein sollte.
Die SPD war dagegen schon seit den 60er-Jahren neben der Partei der etablierten bzw. in diesem Milieu eingerichteten Arbeiter und "kleinen Leute" u.a. auch die Partei des sozialen Aufstiegs (durch staatlich geförderte (Weiter-)bildung etc.). Die Zahl der klassischen Arbeiter nimmt immer mehr ab. Heute sind es Angestellte und der Dienstleistungsbereich (im privaten wie im öffentlichen Dienst) die eventuell das größte Wählerpotenzial der SPD ausmachen. Um das etablierte, sicherheitsorientierte Bürgertum konkurrieren SPD und CDU. Dabei hat die Union aber derzeit die Nase vorn, da sie diese Wählergruppen programmatisch und werte-wirksam besser anspricht und - trotz Merkelisierung - in dem Bereich ein klareres Profil darstellt (ohne es unbedingt zu haben).
Also ein Vorschlag, der von verschiedener Seite schon kam: Die SPD richtet sich vermehrt auf kleine und mittlere Angestellte und pragmatisch wählende Menschen aus den alten und neuen Dienstleistungssektoren, inklusive öffentlichem Dienst und Beamtenschaft, aus.
Das wäre mal grob eine Richtung. Die andere Frage ist: Wie gestaltet man das konkret inhaltlich aus. Aber das könnte man auch den Fachausschüssen überlassen.