• Zitat

    Original von Hajo Poppinga
    Naja, eine Privatisierung des Schulwesens müßte ja nicht zwangsläufig auch zu einem gebührenpflichtigen Schuklsystem führen. ;)


    Wie sollen die Schulen sich denn sonst finanzieren? "Über Werbung"? ;)

  • Nein, über staatliche Zuwendungen. Ähnlich wie es im Nahverkehr läuft. Ebenso wie über Spenden und Fördervereine, das ist ja auch heute schon die Regel.

  • Zitat

    Original von Hajo Poppinga
    Naja, letztendlich ist es eine Mischfinanzierung, denke ich. Aber von einer Zwangseinheitsabgabe spricht niemand. ;)


    Nein? irgendwie muss das Geld doch zum Staat kommen.


    Um mal zur Sache zu kommen: Ich sehe da gewaltige Probleme. Die Politik ringt um Chancengleichheit in der Bildungspolitik. Privatisierung würde ganz sicher keine Ebnung der Bildungslandschaft bringen. Zusätzlich hätten private Schulen die Freiheit, ihre Leistungen in gewissem Maße selbst zu bestimmen, wären also auch dazu in der Lage, sich von politischen Maximen der Bildungspolitik zu lösen.

  • Zitat

    Original von Montgomery Scott


    Nein? irgendwie muss das Geld doch zum Staat kommen.


    Durch Steuern? ;)


    Zitat

    Zusätzlich hätten private Schulen die Freiheit, ihre Leistungen in gewissem Maße selbst zu bestimmen, wären also auch dazu in der Lage, sich von politischen Maximen der Bildungspolitik zu lösen.


    Was ich für keine schlechte Entwicklung hielte. Immerhin gibt es schon jetzt viele Nischenschulen, die sich dort eine Existenzberechtigung verschafft haben, etwa Lietz- oder Waldorfschulen. Vielleicht könnten so viel mehr Eltern/kinder zu ihrem Recht kommen, als derzeit, wo die gesamte Debatte sehr ideologisch geprägt ist.

  • ich frage mich ob hier von euch überhaupt einer auf der haupt oder realschule war. ich hab durch mein adhs keine gymnasialempfehelung bekommen, bin trotzdem hin hab versagt und bi auf dei reahlschule gekommen, das ende vom lied war dass ich da genauso schlecht war wie aufm gym. also kanns ja nicht daran gelegen haben was vermittelt wurde, sondern wie es vermittelt wurde. zudem bin ich sprachlich ziemlich unbegaht, und deswegen, also nur deswegen da runtergekommen. ich würde schon aufgrund meiner erfahrungen eine gesamtschaftsschule fordern die ihren namen auch verdient. so haben alle mehr chancen als vorher und auch jeder wird nach seinen interessen und/oder veranlagungen gefordert.


    ich war in beiden schulformen fachbezogen entweder unterfordert oder überfordert.


    zudem ist meine größte kritik am 3gliedrigen schulsystem die, dass nur gymnasiasten zum kritischen und auch "logischen"denken gebracht werden. inm den beiden unterstufen wird dies per diziplinarmaßnahmen sogar unterdrückt. so schaft man herascftsformen und auch die nicht durchlässige studienberechtigung aus den unteren schulformen

  • Zitat

    Original von Nina Rügen
    zudem ist meine größte kritik am 3gliedrigen schulsystem die, dass nur gymnasiasten zum kritischen und auch "logischen"denken gebracht werden. inm den beiden unterstufen wird dies per diziplinarmaßnahmen sogar unterdrückt. so schaft man herascftsformen und auch die nicht durchlässige studienberechtigung aus den unteren schulformen


    Genau, kritisches Denken ala Schulsystem... Wieviele Kinderhirne sollen die 68er noch zerstören?

  • @Hajo:


    Warum dann nicht direkt in Selbstverwaltung, als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit freier Lehrerwahl?


    @Rügen:


    Ich war auf der Realschule und zwar die ganze Zeit nach der Grundschule. Danach Fachabi auf der Höheren Berufsfachschule. Ich habe selbst gesehen, wie Leute vom Gymnasium auf die Realschule gewechselt sind und manche auch auf die Hauptschule mussten. Leute die aufs Gymnasium sind, waren goldene Ausnahmen. Und es gab keinen der von der Hauptschule auf die Realschule und danach aufs Gymnasium gewechselt ist. Hauptschüler die auf die Realschule kamen, gab es auch keine.

    Wolfgang Müller
    Imperialkanzler der Republik Imperia a.D.
    Stellvertretender Vorsitzender der Linken Liste e.V.
    Präsident des Imperianischen Fußballverbandes

  • Zitat

    Original von Konrad Grimm


    Genau, kritisches Denken ala Schulsystem... Wieviele Kinderhirne sollen die 68er noch zerstören?


    Ja, das dir bei deinem Elitismus emanzipatorisches Denken ein Graus ist, ist klar.

    Wolfgang Müller
    Imperialkanzler der Republik Imperia a.D.
    Stellvertretender Vorsitzender der Linken Liste e.V.
    Präsident des Imperianischen Fußballverbandes

  • Zitat

    Original von Hajo Poppinga


    Durch Steuern? ;)


    Eben. Eine Zwangseinheitsabgabe ;)


    Zitat


    Was ich für keine schlechte Entwicklung hielte. Immerhin gibt es schon jetzt viele Nischenschulen, die sich dort eine Existenzberechtigung verschafft haben, etwa Lietz- oder Waldorfschulen. Vielleicht könnten so viel mehr Eltern/kinder zu ihrem Recht kommen, als derzeit, wo die gesamte Debatte sehr ideologisch geprägt ist.


    Klar kann das für bestimmte Schichten eine Verbesserung gegenüber dem Status quo bringen. Die darunter liegenden Schichten fallen aber hinten über. Und nach meiner Auffassung ist der Staat dazu verpflichtet, allen Kindern über das Schulsystem die gleichen Chancen zu bieten. Dass es da mächtigen Widerstand gibt, allen voran die CDU, die hier in Hessen auf Wahlplakaten für "Chancenvielfalt im Bildungswesen" geworben hat, versteht sich.

  • Zitat

    Original von Nina Rügen
    ich frage mich ob hier von euch überhaupt einer auf der haupt oder realschule war.


    Jo, erst Realschule und entsprechender Abschluß, dann Gymnasium und Abitur. Der Aufstieg ist zu schaffen. ;)

  • Zitat

    Original von Wolfgang Müller
    @Hajo:


    Warum dann nicht direkt in Selbstverwaltung, als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit freier Lehrerwahl?


    Warum nicht als Unternehmen, in eigener Verwaltung, mit freier Lehrerwahl?

  • Zitat

    Original von Montgomery Scott
    Ach komm, willst Du ernsthaft mit jemandem diskutieren, der fordert, die Schulen komplett zu privatisieren?


    Das zeigt, dass Du sehr offen bist, mit allen zu diskutieren..... die einen staatssozialistischen Mindeststandard erfüllen.


    Sozialistisches Elitedenken. :D

  • Zitat

    Original von Montgomery Scott


    Klar ist es zu schaffen aber es geht doch um die, die es eben nicht schaffen.


    Ja, aber es ist doch nicht so, daß es jeder schaffen müßte. Es gibt halt auch Leute, die nicht fähig sind, das Abitur zu erreichen. Ich hab mich auch auf den Hintern setzen müssen, um das zu schaffen.

  • Zitat

    Original von Montgomery Scott


    Ist es nicht. Das ist einwandfrei nachgewiesen.


    Belege, Argumente.


    Nach meiner Erfahrung kann jeder, der es will und seinen Talenten nach dafür geschaffen ist auch Abitur machen.
    Das deutsche Bildungssystem hat Probleme, aber dass es vielen Menschen verwehrt, trotz entsprechendem Wunsch Abitur zu machen, ist unwahrscheinlich.


    Zitat

    ...und dabei individuell optimal betreut und gefördert werden.


    Ja, optimal ist vieles nicht, ich bin auch kein grundsätzlicher Gegner von anderen Schulformen. Dabei wäre mehr Wahlfreiheit und mehr Differenzierung aber vermutlich wichtiger, als möglichst viel Vereinheitlichung.

  • Zitat

    Original von Rafael van der Linden
    Belege, Argumente.


    Ach komm, 30 Sekunden Internet-Suche: http://de.wikipedia.org/wiki/B…undesrepublik_Deutschland


    Zitat

    Nach meiner Erfahrung kann jeder, der es will und seinen Talenten nach dafür geschaffen ist auch Abitur machen.
    Das deutsche Bildungssystem hat Probleme, aber dass es vielen Menschen verwehrt, trotz entsprechendem Wunsch Abitur zu machen, ist unwahrscheinlich.


    Das ist eine sehr eingeschränkte Sichtweise. Der Punkt ist, dass Ambitionen, Zugehörigkeitsgefühl, Selbstbewusstsein etc. eben zu einem Großteil Folge der Schulsozialisation ist. Du gibst einem Schüler mit unstudierten, evtl. bildungsfernen Eltern, der auf die Haupt- oder Realschule kommt, statistisch sein mangelndes Selbstbewusstsein schon mit auf den Weg.


    Zitat


    Ja, optimal ist vieles nicht, ich bin auch kein grundsätzlicher Gegner von anderen Schulformen. Dabei wäre mehr Wahlfreiheit und mehr Differenzierung aber vermutlich wichtiger, als möglichst viel Vereinheitlichung.


    Wahlfreiheit ist etwas Metaphysisches. Wahl ist determiniert, in diesem Fall unter anderem durch die Eltern und die eigene Schulsozialisation.


    Außerdem: Was ist das denn für eine Wahlfreiheit? Die Freiheit, dass die Eltern in einem Alter, in dem man tatsächliche Begabungen und Vorlieben des Kindes noch gar nicht einschätzen kann, entscheiden, welche Schullaufbahn es einschlagen soll. Dabei spielt nicht nur eine Rolle, dass Eltern aus bildungsfernen Schichten meist keinen großen Wert auf diese Entscheidung legen, sondern dass sie auch noch geneigt sind, der Lehrerempfehlung zu folgen, die einerseits generell nicht hinreichend begründbar ist und die andererseits stark durch die soziale Herkunft des Kindes determiniert wird. Diese Wahlfreiheit ist für mich nicht positiv konotiert.

  • Zitat

    Original von Hajo Poppinga
    Ja, aber es ist doch nicht so, daß es jeder schaffen müßte. Es gibt halt auch Leute, die nicht fähig sind, das Abitur zu erreichen. Ich hab mich auch auf den Hintern setzen müssen, um das zu schaffen.


    Klar kann und soll nicht jeder das Abitur machen. Das soll aber meiner Meinung nach davon abhängig sein, ob der Schüler bei individuell passender Schulbetreuung die Fähigkeiten und Neigungen dazu entwickelt, unabhängig von seiner Herkunft und unabhängig von den starken Unterschieden in der Schulsozialisation von Schulform zu Schulform.

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