Liebe Insulanerinnen und Insulaner,
die Wahl zum Premierminister steht unmittelbar bevor und jeder fragt sich, was sie uns wohl bringen wird?
Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Zum Einen mangels mutiger Gegenkandidatur zu meiner Person, zum Anderen weil sicherlich einige lieber gegen mich stimmen werden und damit für eine erneute Wahlrunde oder gar einen unbefristeteten Zeitraum der Unionsaufsicht stimmen. Als schlimmstes Szenario möchte die Auflösung unseres Unionslandes erst gar nicht nicht aufführen.
Was bringt uns, liebe Insulanerinnen und Insulaner, diese Anti-Haltung? Um es gleich vorweg zu nehmen, sie bringt UNSEREM LAND nichts. Sie bringt dem Anti-Wähler sicherlich eine kurze Befriedigung nach dem Motto „dem haben wir es mal wieder gezeigt“, aber seien wir doch mal ehrlich, insgesamt betrachtet schadet diese Haltung mehr, als sie nützt.
Auch ich hatte früher einmal diese Haltung in Grundzügen in mir gehabt, aber ich bin immer angetreten zur Gegenkandidatur, das kann man mir freilich nichts vorwerfen. Sicherlich gelte ich in manchen Augen als sehr reaktionär oder, beziehungsweise und engstirnig. Doch nichts ist immer so wie es scheint. Ich habe versucht mich für eine neue Landesform mit den Landesteilen „Westliche Inseln“ und „Saint-Pierre“ stark zu machen. Dies ist am Widerstand anderer gescheitert. An dem Widerstand derer, die teilweise selbst oft nur durch eigene Profilierungssucht nach vorne getrieben wurden. Landespräsidenten kamen und gingen, was bleibt sind die Ureinwohner dieses schönen Landes, die nicht für eine Wahl ihre Herkunft und vielleicht sogar Identität aufgeben. Ich lebe hier und ich bleibe hier, weil mein Herz an diesem Land hängt! Und wenn auch ihr Herz nur ein klein wenig an diesem Land hängt, dann werden sie mir entweder ihre Stimme geben oder im Zweifelsfall sich höchstens ihrer Stimme enthalten. Aber, und das ist mein eindringliche Bitte an alle Insulanerinnen und Insulaner: Gehen Sie zur Wahl, zeigen sie mit ihrer Stimmabgabe, dass sie hinter ihrem Land stehen. Dass sie ihrem Land die Treue halten, auch wenn es hier manchmal ruhig und beschaulich zu geht.
Da ich mich keiner Partei zugehörig weiß, sondern ausschließlich meinem Gewissen unterliege wird es keine Parteienwahl geben, sondern eine reine Persönlichkeitswahl. Parteien kommen und gehen, wie sie bei den derzeit anstehenden Unionsparlamentswahlen selbst bereits feststellen können. Ich stehe für Kontinuität, auch wenn es meine Kritiker gerne anders betiteln.
Sicherlich wollen sie auch noch etwas über mein Programm hören, falls ich denn zum Premierminister gewählt werde.
Ich möchte ihnen einige Punkte aufzählen:
• Derzeit befinde ich mich in Roldem bei der Unionskommunikationskonferenz, die sich mit der unionsweiten Einführung der Postleitzahlen, Telefonvorwahlen und Kfz.-Kennzeichen befasst. Hier bringe ich mich aktiv ein und werde im Falle meiner Wahl auch einige bereits vorbereitete Gesetzesentwürfe präsentieren. In diesem Zusammenhang schwebt mir der Aufbau einer funktionellen Verwaltung in Bezirken unseres Landes vor.
• Aktive Beteiligung im Unionsrat als ihr gewählter Vertreter und damit Einstehen für die Belange unseres Unionslandes.
• Aufbau einer die Unionspolizei in ihren Aufgaben unterstützenden Landespolizei.
• Beratungen mit dem Unionsfinanzminister über die Einführung einer steuerlich begünstigten Freihandelszone in Saint-Pierre.
• Senkung der Ausgaben und Erhöhung der Einnahmen im Landeshaushalt. Erhöhung der Einnahmen jedoch nicht durch Steuererhöhungen und somit nicht auf Kosten der Bürger, sondern durch Förderung von Wirtschaft und Tourismus, die dadurch wieder für die Erhöhung der Einnahmen sorgen werden. Mehr Firmen – mehr Einnahmen.
Darüber hinaus habe ich einige, bislang noch unausgereifte, Gesetzesvorlagen in meinem Schreibtisch, die ich nach ihrer Fertigstellung in der Volksversammlung zur Beratung vorstellen werde.
Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit und stehe, falls gewünscht, gerne für ihre Fragen zur Verfügung.