Beiträge von Fabian von Gerlach

    Ich könnte Ihnen nun versuchen zu vermitteln, dass man es in Dreibürgen genau anders sieht. Astor wird schon lange nicht mehr als zuverlässiger Partner erachtet, spätestens seit dem Scheitern von Gesprächen mit der jeweiligen US-Administration, da mit jedem neuen Präsidenten stets ein Politikwechsel der besonderen Art einkehrt, Abmachungen nichtig und bisherige Gespräche obsolet sind. Aber das würde zu nichts führen. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall, im Hinblick auf die nächsten Wahlen in Astor und die Umfragewerte, mehr Glück mit den Vereinigten Staaten.
    Nun, gibt es zu Klärung der Polfrage von Ihrer Seite aus noch etwas? Ansonsten würde ich vorschlagen, dass wir die Ergebnisse der Konferenz abwarten. Das Reich geht natürlich davon aus, dass ein dort geschlossener Vertrag immerwährend ist, wie sicherlich auch die androische Seite.

    In Dreibürgen sieht man die Angelegenheit weniger gelassen. Der Mechanismus der dadurch in Gang gesetzt wurde, dass eine offensichtlich atomare Provokation, die gegen einen unserer engsten Verbündeten gerichtet wurde, lässt nun nur noch schwerlich aufhalten. Vargas Politik, mit einem hölzernen Kopf auf andere Länder loszulaufen, kann schnell in einem richtigen Konflikt enden. Damit will ich sagen, wenn Astor seine Kernwaffen in Stellung bringt, werden andere dies auch tun. Unter diesen Umständen denkt das Reich gar nicht daran, seine Verteidigungsvorbereitungen zu überdenken. Wenn Astor schon den Weltkrieg plant, haben wir jedes Recht, unsere Grenzen zu schützen.
    Was Andro angeht, machen wir uns dort weniger Sorgen. Aggressive Militärmaßnahmen sind von androischer Seite nicht zu erwarten und die jüngsten Erklärungen aus Andro lassen doch weitaus mehr Hoffnung aufkommen, als die Atomübungen in Astor. Auch hat Andro sich mit Ausnahme der Polfrage immer peinlich genau an Vertragsverpflichtungen gehalten. Das die sogenannte Polkonvention darin einen Affront sieht, dass nun gerade dieser Vertrag gekündigt wurde, ist durchaus verständlich, ändert aber nichts an der Jahrelangen Zuverlässigkeit in Bezug auf bilaterale Verträge oder die Renzianische Organisation.
    Aus unserer Sicht scheint die Angelegenheit dadurch so gut wie erledigt, alles weitere liegt zunächst bei der Konferenz in Bergen.

    Ich werde diese Punkte an meine Regierung weiterleiten, aktuell sehen wir das Problem jedoch weniger auf Renzia, noch auf Hanar oder Antika, sondern auf Astoria. Diese Atomkriegsübung Astors ist eine Provokation ohnegleichen und zwar gegen Andro, auch wenn Präsident Varga daran gedacht haben mag, aus Andro einen ähnlich klingenden Phantasiestaat zu machen. Wenn die Vereinigten Staaten meinen, obwohl sie durch ihre geographische Entfernung gar nicht betroffen sind, eine Eskalation auf den alten Kontinenten herbeiführen zu müssen, kommt eine Zusammenarbeit mit diesem Verrückten Varga nicht mehr in Frage.
    Inzwischen scheinen wir uns weit von der Polkrise entfernt zu haben, Exzellenz, zumindest die Vereinigten Staaten versuchen jetzt offen, aus den Entwicklungen einen Vorteil für ihre Vormachtstellung zu ziehen, auf Kosten der Bevölkerung von Antika, Hanar und Renzia. Es liegt doch auf der Hand, dass die Nationen dieser Kontinente nun, wo die VSA bereits ein Weltkriegsszenario durchspielen, von ihren eher kleinkarrierten Manövern und Grenzsicherungen ablassen und entsprechende Reaktionen entwickeln werden. Die pole werden dadurch nicht weniger interessant, aus militärischer Sicht. Sollte Varga also nicht von seinem Treiben ablassen, sehe ich wenig Chancen auf eine Einigung, bevor das Desaster angerichtet ist.

    Das ist erfreulich. Natürlich wird das Reich auch an den Verhandlungen teilnehmen, so wie auch Andro habe ich gehört. Ein "Nein" aus Andro zur Konferenzteilnahme wäre auch äußerst unorthodox und für die Reichsregierung nicht zu akzeptieren. Wir zumindest sind entschlossen, die Polkrise dort endgültig zu lösen.


    Ich kann mir die vollständige Mobilmachung Bazens auch nicht erklären, die Bemühungen des Heeres richten sich auf defensive Maßnahmen im Bereich der von der SDR befestigte Grenze. Ein Aufmarsch an der bazischen Grenze findet meines Wissens nicht statt. Der Großherzog wird hier wohl von jugendlichem Übermut geritten, wenn Sie mich fragen. Aufgrund geltender Verträge mit dem Großherzogtum Bazen ist eine Garantieerklärung, die ohne jegliche, rechtlich bindende Verpflichtung ist, aus dreibürgischer Sicht völlig unnötig. Wir stehen zu unsere Vertragspflichten, das dürfte bekannt sein, notfalls verteidigen wir sie auch mit der Waffe in der Hand.

    *so* Naja, im Endeffekt haben wir durch interne Simulation (Zerschlagung eines Spionageringes) schon das meiste selbst gelöst. Wir gehen einfach davon aus, dass die Informationen über Drittländer veröffentlicht wurden und ziehen einen Schlussstrich darunter, sonst treten wir zu lange auf der Stelle. ^^ *so*


    Ich bin sehr beruhigt ob dieser Richtigstellungen und die Reichsregierung wird es sicherlich auch sein. Erlauben Sie mir zur Lösung der aktuellen Krise noch einen Vorschlag zu machen? Die Republik Bergen hat sich bereiterklärt, Gastgeber einer weiteren Konferenz zu sein. Sicherlich wurden Fehler gemacht, insbesondere im Bezug auf Ultimaten, Drohungen, auch Manöver usw. doch scheint mir, wie schon gesagt, noch genug Boden für Verhandlungen zu sein, um die Angelegenheit damit ein für alle mal zu lösen. Doch diese Konferenz muss auch ehrlich geführt werden, Boykotte darf es dieses Mal nicht geben und alle Parteien sollten das erklärte Ziel haben, eine Lösung zu finden. Der Eindruck ist schon im Vorfeld der letzten Konferenz nicht entstanden.


    Die Einberufung von Reservisten will ich gar nicht groß verteidigen. Der Generalstab des RFS ist zu der Ansicht gelangt, dass eine Ausweitung der Polkrise dies notwendig macht. Von Seiten der SDR gibt es eine ständige Bedrohung und das Verhalten Boneckers macht es offenbar notwendig sich im Westen abzusichern, damit man insgesamt Handlungsfähig bleibt. Ich kann Ihnen versichern, dies sind rein defensive Maßnahmen, aktive Operationen sind überdies auch mit einer Einberufung von Reservisten in gerade mal zwei Ländern Dreibürgens auch gar nicht möglich. Wie man leider feststellen muss, hat die Polkrise jedoch in den vergangenen Monaten nicht nur in Dreibürgen zu militärischen Absicherungen geführt, Manöver und Alarmmeldungen hört man dieser Tage doch regelmäßig.

    Tut mit leid, Frau Kanzlerin, aber wir können Ihre Ausführungen nicht nachvollziehen. Mir ist keinerlei Pressekonferenz oder Bekanntmachung der Marine in dieser Hinsicht bekannt und die Marine dementiert ausdrücklich, Informationen weitergegeben zu haben. Somit bleibt der Verdacht einer Spionagetätigkeit, oder aber das Vorhandensein von Mittels- und Kontaktmännern innerhalb unserer Streitkräfte, die gezielt von Ihrer Regierung genutzt werden.


    *so* Simschweinerei. ;)
    Und wenn ein Zwiegespräch von jedermann zur Kenntnis genommen wird, gibt einen Aufschrei, bei Vorgängen unter Wasser geht man aber von einer Liveübertragung im Fernsehen aus? *so*


    Weiterhin ist man im Reich sehr darüber beunruhigt, dass die Demokratische Union über Sanktionen gegen Andro diskutiert, die im gleichen Zug auch das Reich betreffen sollen. Ein Ausschluss dreibürgischer Banken vom internationalen Zahlungsverkehr ist für uns nicht hinnehmbar. Noch im Flugzeug habe ich daher mit dem Vizekanzler telefoniert, der Reichstag wird am Montag zusammentreten und ggf. über Gegensanktionen gegen die DU beraten, sollte man Ihrerseits nicht von Sanktionen gegen das Reich absehen.


    Ansonsten war auch von Seiten der Polkonvention kaum ein Wille zur Einigung zu erkennen. Es gab kein einheitliches Auftreten. Andro hat ein Angebot vorgelegt, aber das wurde nicht mal beachtet, oder zurückgewiesen. Mir scheint eher, Exzellenz, dass die Polkonvention handlungsunfähig ist un nun versucht diesen Makel zu kaschieren, in dem Andro das Scheitern der Konferenz angelastet wird. Es gab keine Eklat und keine angeprangerte Unstimmigkeit auf der Konferenz. Die Reichsregierung war mehr als überrascht, als es hieß die Konferenz sei gescheitert und man sprach zuvor schon von Sanktionen gegen Andro. Die Schuld für das Scheitern kann also in keinem Fall bei einer Seite abgeladen werden, meinen wir. Und Sanktionen sind schon ein harter Schritt, wo doch noch Verhandlungsbereitschaft herrscht und Andro keinen Fuß auf die Polgebiete gesetzt hat und dann auch noch durch Einzelstaaten und nicht durch die Konvention. Darin sehen wir einen klaren Völkerrechtsbruch und die Konsequenzen muss die DU verantworten, denn die wirtschaftlichen Auswirkungen wird nicht nur Andro allein zu tragen haben, sondern eine ganzen Reihe von Staaten. Ein solcher Eingriff in den freien Welthandel ist aus unserer Sicht ein unfreundlicher Akt. Wir reden hier ja nicht bloß von ersten Schritten, sondern von massiven Sanktionen, mit dem Ziel Andro wirtschaftlich in die Knie zu zwingen. Das alleine kommt bereits einer Kriegshandlung gleich, Frau Kanzlerin. Eine diplomatische Einigung kann es von unserer Seite aus kaum geben, solange die DU an Maßnahmen festhält, die auch den Volkswirtschaften anderer Nationen schadet, wenn auch indirekt, während man selbst sich zuvor im stillen Kämmerlein überlegen kann, wie man solche Schäden für sich selbst minimiert. Ein Stück Papier, auch wenn es ein androischen Gesetz ist, rechtfertigt noch lange keinen globalen Wirtschaftskrieg.

    In der Tat, die Reise war recht ereignislos, Exzellenz.
    Ich überbringe die Grüße seiner Majestät und der Reichsregierung, aber auch einige Erwartungen des Reiches an dieses Treffen mit. Wenn es Ihnen recht ist, Frau Unionskanzlerin, würde ich zügig mit den Gesprächen beginnen wollen.

    Fabian von Gerlach erreicht die Demokratische Union. Nach einem Gesprächsangebot der Unionskanzlerin ist er gleichermaßen durch seine Majestät wie die Reichsregierung beauftragt und ermächtigt, Gespräche mit der Unionsregierung zu führen.