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Original von Konrad Grimm
Ah, Mistfelders Geschwätz war doch tiefster Populismus. Er gibt die Stereotypen wieder, die das Bürgertum so gegenüber Sozialhilfeempfängern hat.
Wenn er einer elitären Milieu-Partei angehören würde, könnte man eventuell einen taktischen oder ideologischen Populismus annehmen.
Aber Mißfelder ist ein Mitglied der Volkspartei CDU und war sich vermutlich im Klaren darüber, dass solche klaren (Meinungs-)Äußerungen auch in der eigenen Partei auf Kritik stoßen würden. Trotzdem hat er sie getätigt, was nicht für ein Populismus-Motiv spricht.
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Wichtige Landesverbände rücken vom JU-Chef nach dessen Äußerungen über Hartz-IV-Empfänger ab. Sie fürchten das Stigma der Schnösel-Partei.
Quelle: Zeit online
Des weiteren wäre es auch - und das dürfte vermutlich auch Mißfelder bekannt sein - wahltaktisch und machtopportunistisch klüger, solche Kritik zu lassen, bzw. vorher "sozialverträglich" umzudeuten. Denn solche Vorurteile wären vielleicht vor 10, 15 Jahren noch bei einer Vielzahl der bürgerlichen Wählergruppen durchgegangen. Aber heute, in einer Situation mit mehr Netto-Transferempfängern als Leistungserbringern und einer Mittelschicht, von der viele Mitglieder Angst vor einem sozialen, meint hauptsächlich finanziellen, Abstieg haben kommt so eine Kritik - an bereits oder potenziell viele CDU-Wähler betreffenden Sozialverhältnissen - nicht gut an.
Auch das spricht entweder für eine Realitätsverkennung oder (eher) für eine bewusst oder aus Versehen getätigte Äußerung, die ein Problem auf polemische, nicht wahltaktisch veränderte Form anspricht.
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Also, ich würd jederzeit mit den Jusos Bundesvorsitzende tauschen
Inhaltlich oder nur äußerlich?