Beiträge von Francis Taubenschlag

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    Original von Kathryn Janeway
    Jau, PWM und Co, seid stolz auf euch. Ihr habt einen langjährigen Mitspieler rausgeekelt.


    Das Verhalten einiger selbsternannter Bessermenschen war schon ein wichtiger Grund, aber insgesamt ist die Atmosphäre hier einfach vergiftet und die DU auch allgemein nicht mehr das, was sie mal war. Das kam dann alles zusammen. PWM allein hat mich nicht rausgemobbt. Nicht dass er oder seine Spießgesellen zu stolz sind. ;)

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    Original von Palin Waylan-Majere
    btw: Erst rumheulen und dann zufälligerweise die gleiche Emailaddresse wie der Neubürger Hjalmar Sörensen? Wie nennt man das?


    Der ist kein Neubürger, sondern mit dem habe ich vor zwei Jahren hier schon mitgespielt und wollte mit dieser ID vor ein paar Tagen wieder in Katista einsteigen. Vor meiner Entscheidung, dass es hier keinen Spaß mehr macht.
    Aber warum sollte ich mich hier rechtfertigen, vor einem Mob, der nur noch darauf aus ist, andere fertig zu machen oder auszulachen.
    Ich weiß, jetzt kommt gleich wieder: Heul doch! Verpiss Dich! etc.
    Machts gut, also die, die hier noch einen Rest an Anstand bewahrt haben.

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    Original von Palin Waylan-Majere
    Oh man, du verstehst auch keinen Spaß.


    Dass die Signatur wieder verschwunden ist liegt glaube ich eher daran, dass ich das Ganze thematisiert habe. Ansonsten wäre das glaube ich durchaus noch eine Weile da gestanden. Nicht todernst gemeint, aber durchaus der Beleidigung bewusst und nach dem Motto "Einfach mal draufhauen. Wenn einer mault, dann wars nur ein Witz".


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    Andererseits: das Sack nicht gegen Personen polemisiert, ist ja wohl ein Witz.


    Eigentlich polemisiert Sack vor allem gegen Meinungen, die er für albern hält. Allerdings blöd, dass Sack ausgerechnet heute abend nach meiner Abschiedsrede zum in der Tat unglaublich arroganten Veitayaki sagt, dass er ihn persönlich missachtet. Was dieses Beispiel angeht, dumm gelaufen für mich. Das ändert nichts an meiner Haltung "Gleiches Recht für alle" und "Eine offene Atmosphäre mit dem Aufruf an ALLE, mehr Respekt zu zeigen wäre besser als selektive Sperrungen". Allerdings darf ein Mitspieler einen anderen auch gedanklich missachten. Das machen wir auf die eine oder andere Art vermutlich alle mit manchen Menschen. Er, ich und wir alle sollten im Forum nur im Umgang gewisse Regeln der Achtung einhalten. Das heißt, wir sollten trotz mancher Abneigungen uns zu einem Mindestmaß an Umgangsform zügeln. Und das haben hier in den letzten Wochen einige vergessen bzw. missachtet (wie aber früher auch schon und daran ist die DU damals auch ohne selektive Aussperrungen nicht zerbrochen). Aber nur willkürlich 3 Mitspieler sind aus Gründen, die für andere nicht angewendet wurden, gesperrt worden.
    Und allein deshalb sollte das, wenn es irgendwie geht, kein Großer Bruder Spielleitung willkürlich den einen rauswerfen und den Rest weiterpöbeln lassen, sondern es sollte von den Spielern eigenverantwortlich respektiert werden. Und wenn das manchmal nicht klappt (wie das früher in der DU auch immer wieder der Fall war, ohne das man mit selektiven Sperraktionen angefangen hätte) sollten und können die Mitspieler durch soziale Sanktionen zu verstehen gegeben, dass es diese Mindest-Umgangs-Regeln hier gibt.
    Die Beendigung der bis dahin lange Jahre bewährten DU-Tradition "Man klärt das unter sich und nicht durch willkürliche Spiel-Aussperrung einzelner" ist schade für das Spiel. Aber das habe ich nun schon oft genug gesagt. In diesen Punkten können mir auch erwartungsgemäß nur sehr wenige Mitspieler folgen, da die meisten zu sehr emotional antifaschistische Kämpfer sind, um bis zum Kern meiner Aussagen noch aufnahmeoffen zu bleiben.


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    Dementsprechend ist dein Humor nur dann ausgeprägt, wenn du über andere lachen kannst.


    Und nach der Erfahrung, in welche falsche Ecke man Stresemann stellen wollte, war ein Scherz auch erfahrungshalber nicht zu erwarten. Das ist jetzt aber auch einerlei. Strafrelevant waren Stresemanns Polemiken nicht, mein Einsatz für eine offene Atmosphäre in der DU war nicht erfolgreich, aber ich musste es halt los werden. Und damit will ich es bewenden lassen.

    Ich war seit April 2002 mit Unterbrechungen hier Mitspieler. Angefangen als SPDUler in Freistein, als erstes Staatsamt Innenminister von Freistein. Nun, noch einmal war ich bis gestern Innenminister von Freistein und damit schließt sich der Kreis.
    In all den Jahren habe ich nicht ein einziges Mal auch nur einen Ansatz von faschistischem, nationalsozialistischem, oder auch nur nationalistischen Gedankengut gezeigt. Trotzdem wird nun extra ein Verein in Signaturen aufgenommen, der zum einzigen Ziel hat, dass ich wieder den faschistischen Duce als Avatar nehmen soll. Den Duce hatte ich vor Jahren mal eine kurze Zeit lang als Avatar: Aus politischen Gründen. Aber nicht weil ich plötzlich zwischenzeitlich faschistisch geworden war, sondern aus Protest gegen einen Mitspieler, der sich Führer und später dann Ledare nannte. Reinhard Pietsch und ich - wir mochten uns nicht besonders - wetterten damals gemeinsam wie die Rohrspatzen gegen diesen Ledare von der Nationalkonservativen Union (NKU).
    Dass man mich per Signatur nun auffordert, den Duce wieder als Avatar zu nehmen, geschieht aber aus der Absicht, mich persönlich zu beleidigen und in die faschistische Pranger-Ecke zu stellen, in die ich nicht gehöre.


    Es ist prinzipiell schön, dass sich jemand an alte Zeiten erinnert. Es ist schade, dass es für eine neue persönliche Kampagne missbraucht werden soll.


    Aber bei diesem Zustand der DU ist es trotz meiner auch oder gerade nach 7 1/2 Jahren immer noch vorhandenen emotionalen Verbundenheit zu diesem Spiel nicht mehr ganz so schwer zu gehen. Eine atmosphärisch dominierende "moral majority", die sich selbst für tolerant hält und über den eigenen Tellerrand selten hinaus blickt. Die andere ohne Skrupel, aber wider besseres Wissen, als "Nazis" beleidigt und es nicht mehr nötig hat zwischen "rechtskonservativ, nationalchauvinistisch und faschistoid" zu unterscheiden. Die persönlich beleidigt und andere wegen weniger schlimmen, weil nicht persönlichen Aussagen verbannen lässt. Die den in all den Jahren doch trotz aller knallharten Auseinandersetzungen in der DU meist vorhandenen Respekt gegenüber andersdenkenden Mitspielern verloren hat. Enigma ist sarkastisch, Sack polemisiert teilweise heftigst - aber nicht gegen Personen, sondern gegen Ansichten.
    Die offene, streitfähige Atmosphäre der DU, in der man über die Sache übelst gestritten hat, aber meist noch zusammen ein Bier im Gamla Krog trinken konnte, ist verloren worden.


    Was bleibt? Eine bis auf diese letzten Wochen eigentlich unterhaltsame und meist angenehme Zeit. Und einige interessante Menschen, die ich dadurch zumindest indirekt bzw. über den virtuellen Weg kennen lernen durfte.


    Das wars.

    Ja, das waren noch Zeiten. Leider ist es nicht mehr das, was es mal war. Und das kann es auch nicht sein. Es ist in vielem aber nicht mal mehr dem ähnlich. Vielleicht ist das auch normal. Aber es ist eben auch so. Und das zur Kenntnis zu nehmen, heißt, sich der Realität des Erfahrbaren zu stellen.

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    Original von Fiete Schulze
    Du machst es dir aber etwas einfach, oder? Was willst du denn alles dulden? Heil Hitler und Volksheld Hitler?


    Über den eigenen Tellerrand zu schauen, sich etwas in andere Sichtweisen hineinzuversetzen und Meinungen zu tolerieren, die der eigenen Meinung komplett entgegen gesetzt sind, ist gar nicht einfach. Das kannst Du mir glauben. ;)
    Trotzdem mache ich es, auch wenn ich damit in einer kleinen Minderheit bin. Aber daran habe ich mich über die Jahre schon gewöhnt. Ich würde "Heil Hitler" und anderen Schwachsinn dulden, weil er für sich spricht. Hitler ist tot, Deutschland ist demographisch ganz anders als 1933 und eine neue Nazi-Machtübernahme ist noch unwahrscheinlicher als eine erfolgreiche Revolution durch die MLPD. Also würde ich die Spinner, die heute noch "Heil Hitler" - Tote sind unheilbar - rufen einfach rufen lassen. Das demaskiert die Rufer selbst doch am Meisten und sie stellen sich selbst als realitätsentrückte braune Utopisten dar. Und für Gewalttäter mit politischer Ausrede - egal ob "national" oder "autonom" oder sonstwie motiviert - gibt es die Polizei und den Rechtsstaat.
    Aber es ging mir in meinen laaaangen Verteidigungsreden für die "Bösen Drei" auch gar nicht darum, dass die Forenbetreiber, die hier "Hausrecht" haben, in ihrem Forum "Heil Hitler" stehen lassen müssen. Es ging ganz konkret um die Aburteilung der 3 Mitspieler. Und die haben in keinem Satz "Heil Hitler" oder ähnlichen Quatsch gesagt. Im Gegensatz übrigens zu uns, Thomas. 8o ;)

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    Original von Amber Marie Ford
    Meine Devise: lasst die Leugner und Verschwörungstheoretiker reden, aber setzt einen Zeitzeugen und Historiker mit Beweisen daneben. Die Wahrheit dankt.


    Das stimmt. Meinungsfreiheit ist immer noch der größte Feind der Lügen. Aber um das noch abschließend festzustellen: Es ging mir darum, dass die "Angeklagten" in der Affäre Stresemann ja gerade nichts dergleichen getan haben:
    Stresemanns "Verbrechen" war, dass er gegen die EU gegrantelt hat. Er hat sie damit "beleidigt", in dem er sie als undemokratischer bezeichnet hat als das "III. Reich". Und im Zustandekommen hat er sachlich schlichtweg recht: Die Steigbügel-Koalition zwischen NSDAP und alten Eliten hatte 1933 eine Wahl gewonnen bzw. eine parlamentarische Mehrheit. Die EU wurde beschlossen, nicht gewählt und nicht in demokratischer Abstimmung gegründet.
    Dass danach das III. Reich viel verheerendere Auswirkungen für viele Menschen hatte als die EU derzeit bestreitet Stresemann ziemlich sicher nicht und darum ging es ihm in seinem Vergleich auch gar nicht. Er wollte nur auf provokant-drastische Art seine ablehnende Haltung zur EU kund tun. Ich hätte es anders formuliert, aber er drückt sich gerne polemisch aus, das ist doch bekannt. Und es ist, ob man es inhaltlich teilt oder total ablehnt, selbst im Obrigkeitsstaat BRD sein gutes Recht.


    Sacks "Verbrechen" war, dass seine Meinung sehr ungewöhnlich ist, und er kein Blatt vor den Mund nimmt, für gewöhnlich nicht mal ein kleines Blättchen. Er hat auch den meisten linken Lehrmeinungen diametral entgegenstehende Ansichten. Das machte ihn schon sehr unbeliebt bei vielen Mitspielern. Aber dann hat er den Anlass gegeben, ihn anzuklagen: Er sagte, die ehemaligen deutschen Ostgebiete gehörten traditionell zu Deutschland. Da konnte man mit sachliche Argumenten sagen, dass das heute nicht mehr so ist - wie das z.B. der böse Stresemann gemacht hat - oder man konnte sagen: Du spinnst doch. Oder man hätte sagen können: Das sehe ich auch so, das waren früher lange Jahrhunderte deutsche Gebiete (obwohl man dann vielleicht auch ausgesperrt worden wäre).
    Aber statt sich sachlich damit auseinanderzusetzen hat man auch hier zur Nazikeule gegriffen und den unbeliebten Mitspieler - der im allgemeinen eher liberale bis libertäre Ansichten vertritt - als vermeintlichen Nazi aus dem Spiel entfernen lassen.
    Enigma wurde ein offensichtlicher Scherz - den man ohne weiteres sachlich als geschmacklos bezeichnen hätte können - zum Verhängnis. Statt dafür Kritik zu üben und dabei aber zu überlegen, dass es eben - egal ob lustig oder nicht - doch offensichtlich ein Scherz war, griff man auch hier zum autoritären Instrument und ließ aussperren.
    Drei Verbrecher, endlich zur Strecke gebracht.

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    Original von Fiete Schulze
    Die SL ist nun wirklich nicht linkslastig


    Genau das habe ich doch auch jetzt zig mal dargelegt, dass es hier grundsätzlich nicht um Links/Rechts-sonstwas geht, sondern um Mechanismen und eine Hexenjagd aufgrund von "Reizwörtern", die manche sofort ins Feindbild-Schema einordnen und danach den "Feind bekriegen"-Modus einschalten. Und dass das in dem Fall eine linke Gruppe war, liegt daran, dass diese Gruppe hier inhaltlich in ihrem selbsternannten "Kampf gegen Rechts" vereint war und eine propagandistisch saubere Hexenjagd inszeniert hat. Auf Mitspieler, von denen vorher schon klar war, dass es keine Nazis sind, sondern maximal streitbare und für Linke manchmal ärgerliche Thesen vertretende Personen.
    In einer anderen Situation, also wenn im Forum nicht linke und "Alles was nicht unserem Geschichtsbild entsprich ist Nazi" Vorstellungen vorherrschen würden, sondern andere Gruppen die Leitkultur darstellen würden, dann hätte es genauso gut andere Mitspieler, zum Beispiel auch Linke, erwischen können. Mit den gleichen Mechanismen: Diffamieren, denunzieren, rausmobben. Es hätten genauso gut "rechte" oder "Jupiterianer" etc. sein können, wenn diese in der Mehrheit gewesen wären und versucht hätten "Linke" oder "Venusbewohner" aufgrund "falscher" Ansichten aussperren zu lassen.


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    und wird sich die Entscheidung ordentlich durchdacht haben.


    Das glaube ich eben nicht, und für diese Einschätzung habe ich argumentiert.


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    Und mal ehrlich, lieber Francis, vielleicht solltet du einfach auch mal akzeptieren, dass andere Leute hier vllt. zu anderen Einschätzungen und Auffassungen kommen.


    Ich mache das. Ich mache das so, dass ich mich sogar für Leute einsetze, die nicht meiner Meinung sind. Aber das wird mir langsam auch alles zu viel. Ich fand eines in Ratelon immer gut: Die Vielfalt der Meinungen und Perspektiven. Das hat mir schon viele neue Inspirationen und Sichtweisen näher gebracht. Aber mit der guten, bewährten Tradition scheint in Ratelon jetzt Schluss zu sein. Und das ist schade, muss man aber vermutlich so hinnehmen.


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    Und nur weil mal die Äußerungen von Stresemann als extrem übertrieben findet, ist man doch nicht gleich ein Linker? Er hat es einfach extrem übertrieben.


    Extrem übertrieben? In Ratelon wird seit ich seit 2002 dabei bin regelmäßig von verschiedensten Seiten extrem übertrieben. Wenn man jetzt eine Seite zur richtigen Seite und andere zu den falschen "extremen" Seiten macht - und dann auch noch Leute wie Stresemann, die so was von nichtgefährlich sind - weil praktisch auf allen Gebieten mit individueller und freigeistiger Meinung - dann ist das traurig und definitiv kein heldenhafter Sieg gegen den "Faschismus" bzw. Rechtskonservatismus bzw. Nationalchauvinismus. Das ist ja für die Mehrheitsführer hier inzwischen eh alles das Gleiche und darf alles ausgesperrt werden, selbst wenn es in Wirklichkeit offensichtlich gar nicht "rechtskonservativ/faschistisch/sexistisch/nationalchauvinistisch/klimaleugnerisch/tabak- oder atomlobbyistisch" oder einfach nur das personifizierte Böse ist.


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    Irgendwo muss hier eine Grenze sein, das ist ja nicht böswillig gemeint.


    Es ist eine willkürliche Grenze gezogen worden, die Meinungsäußerungen bestrafte und die keine Begründung in den Spielregeln findet. Wenn man nach den Spielregeln gesperrt hätte, hätte man viel mehr Spieler genauso sperren müssen und im Laufe der Jahre halb Ratelon. So spießig waren wir früher nicht - und heute ist man es auch nur gegenüber Minderheitsmeinungen. Aber ich glaube, solche willkürlichen Aussperraktionen gegen Mitspieler - die objektiv auch nicht schlimmer sind als andere Mitspieler - schaden dem Spiel mehr als alles, was schon im Laufe der Jahre Provokantes im Sim On oder Sim Off gesagt wurde.

    Eine dominante Gruppe von Mitspielern forderte aus ideologischen Gründen die Sperrung einiger Mitspieler, die sich angeblich "nazistisch" geäußert hätten und versuchte dafür die Spielleitung zu instrumentalisieren. Das wäre, wie schon mal erwähnt, bezeichnend für den demokratischen Lack, der offensichtlich bei einigen immer dann abgeht, wenn man sich in einer moralisch und mehrheitlich überlegenen Position sieht. Es hätte aber noch keine direkten Auswirkungen auf die Rechte der nicht der Gruppe angehörenden Mitspieler.
    Das rechtliche bzw. Fairnessproblem an der Sache war aber: Die Spielleitung eröffnete aufgrund der Beschuldigungen einen kurzen Prozess gegen die Beschuldigten, ohne aber der sachlichen Substanz dieser Beschuldigungen nachzugehen. Denn "nazistisch" waren die Äußerungen nicht - als das klar wurde, verschob man den Grund der Sperrung auf andere "Vergehen". Das Blöde: Wenn es z.B. nach "Unhöflichkeiten" gegangen wäre, hätte man im Laufe der Jahre halb Ratelon aussperren müssen und auch in dieser Affäre nicht nur die Beschuldigten, sondern auch mindestens ebenso ihre sehr persönlich angreifenden Ankläger.
    Dass die Spielleitung auf diese Kampagne kritiklos einstieg und ohne rechtlich nachvollziehbare (d.h. alle nach gleichen Regeln behandelnde) Begründung dem inhaltlich substanzlosen "Das sind alles böse Nazis" (in anderen Konstellationen könnte man das mit anderen Wörtern ersetzen, der Mechanismus Feindbild ist derselbe)-Getöse nachgab ist – völlig egal, welche parteipolitischen Präferenzen die SL-Mitglieder haben – kritikwürdig.
    Wie ich bereits sagte: Bei einer Spielleitung, die sich nicht für persönliche Kampagnen einspannen ließe, wäre die Zusammensetzung nach politischen Einstellungen der Mitglieder unerheblich. Ich zweifle leider auch daran, dass eine politisch gemischtere SL nun nur weil sie rein formal ausgewogener wäre, besser geistig unabhängig vom hier derzeit vorherrschenden einseitigen Lobbydruck wäre. Denn schon in der alten Spielleitung waren ja formal verschiedene politische Vorlieben vertreten, und nicht nur die leitkulturell dominierenden Linken. Gebracht hat es gegen den Lobbydruck nichts. Denn es liegt an den Personen und ihrer Fähigkeit, von ideologischen Präferenzen und Emotionen zu abstrahieren, ob Sie einen guten Job als Rechtswahrer machen, und nicht an der politischen Einstellung.
    Trotzdem wäre eine sich nur noch mit linken Mitspielern besetzte SL das endgültige Ende einer Art der Gewaltenteilung. Dann würde neben der was “Öffentlichkeitsdruck“ angeht dominierenden Kampagnenfähigkeit der linken Mitspieler in der DU auch noch eine gänzlich linke Spielleitung übernehmen. Und diese hätte praktisch nur noch wenig Opposition andersdenkender Mitspieler bei der Umsetzung von nach “passender“ Gesinnung ausgerichteten Spielregeln zu befürchten. Das wäre schade für Ratelon/die DU, das/die immer vom Austausch von mehr oder weniger kontroversen Meinungen und Perspektiven als „offene Gesellschaft“ gelebt hat. Und das hat über die Jahre meistens sehr gut funktioniert, manchmal mit Beleidigungen und mit vielen Emotionen – aber ohne Zensur und Sperrungen aufgrund missliebiger Meinungen.
    Die DU wäre dann eine gesinnungspolitisch “harmonisch“ geschlossene Gesellschaft mit autoritärem Selektionscharakter. Das wäre schade und an einer solchen Veranstaltung hätte ich kein Interesse mehr.


    Ich bin gespannt, wie viele Mitspieler sich nach der Sperrungsaktion der Spielleitung ohne Anhörung oder Verfahren noch trauen, diesen Aufruf für offene und freie Diskussion zu unterschreiben.


    Francis

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    Original von Madonna Ritchie-Ashcraft
    So, nach fast zwei Jahren Abschiedsankündigung hab ich es endlich - leider - geschafft.


    Farewell. Du hast einen der interessantesten und unterhaltsamsten und wandelbarsten (wie das Original) Charaktere der DU gespielt. Komm mal wieder und machs gut da draußen, in dem Ort der nicht existiert und in der realen Welt, die auch nicht immer einfach ist. :)

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    Original von SRM
    Gab es nicht, dafür ist die aktuelle Spielleitung politisch viel zu diversifiziert.


    1. Gab es, das ist so eindeutig, dass es peinlich ist, das einfach zu verleugnen.
    2. Das kann sein. Die Spielleitung (SL) hat aber aufgrund einer vorher gelaufenen Kampagne entschieden und die war alles andere als ausgewogen, sondern persönlich beleidigend und ideologisch motiviert.


    Was war das Ergebnis dieses „Verfahrens“ gegen die „Angeklagten“? (In Anführungszeichen, weil es weder ein Verfahren gab, welches sich neutral für den Sachverhalt interessierte, noch die Angeklagten irgend eine Chance zur Verteidigung hatten und sich vor dem Urteil nicht mehr zur Sache äußern konnten.)


    Alle drei Angeklagten wurden gemäß der von einer bestimmten Gruppe Rauswurfs-Forderung gesperrt.
    Weil die SL sich der Einseitigkeit bewusst war und sich zumindest gegen logische Kritik absichern wollte, “verwarnte“ man noch einen Angehörigen der Gruppe, die die ganze Sperrungsaktion angezettelt und in kurzer Zeit durch ihr lautstarkes Auftreten voll durchgesetzt hatte.
    Das Ergebnis war:
    - Die von der Sperrungslobby erklärtermaßen aus ideologischen Motiven und nicht aus „Respektgründen“ oder anderer moralischer Vorwände geforderte Sperrung: 100%ig von der SL umgesetzt.
    - Praktische/Tatsächliche Konsequenzen für die von der Kampagnengruppe geäußerten Beleidigungen gegenüber den „bösen“ Angeklagten und für die bewusst an den offensichtlichen Tatsachen vorbei geführte persönliche Kampagne gegen streitbare Mitspieler: keine (1 Alibi-Bewährungsstrafe, die keinerlei Konsequenzen hat.)
    Die ganze Sperrungsaktion war von Seiten der Sperrungslobby bezeichnend, aber ideologisch motiviert als politischer Kampf gegen falsche Meinungen erklärbar. Aber von Seiten der Spielleitung war es eine absolut unfaire Vorgehensweise und ein einseitig die lautstarke Lobby-Kampagne umsetzendes Gesinnungsurteil.


    Aber wie sagte einer der Initiatoren der Kampagne noch mal so bezeichnend:

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    Original von Palin Waylan-Majere
    Es ist mir ehrlich gesagt zu blöd, in den Beiträgen zwischen rechtskonservativen, nationalchauvinistischen und faschistoiden Äußerungen zu unterscheiden. Das wäre Scheiße nach Geruch zu sortieren, um mal einen ehemaligen Ministerpräsidenten zitieren.


    Und das, nämlich zu differenzieren, herauszufinden, was die "Angeklagten" wirklich gesagt und gemeint haben (was ganz einfach gewesen wäre, sie haben es nämlich hinterher extra noch einmal konkretisiert und erklärt), was von Seiten der "Anklage" an Beleidigungen gegen die "Nazis" kam, und der jedem, der die Mitspieler ein bisschen kennt, ersichtliche Fakt, dass diese nicht mal Nazis sind wurden von der Spielleitung komplett ignoriert. Es wurde einfach die ideologische und sachlich nicht belegte Anklageschrift der Sperrungs-Lobby übernommen.

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    Original von Hajo Poppinga
    Das Problem dabei ist aber, daß man zumeist keinen reinen Nichtraucher-Freundeskreis hat und deswegen zumeist Abends in die Raucherkneipen geht - warum eigentlich immer die Nichtraucher dabei zurückstecken, kann ich nichtmal sagen. Meine Erfahrung ist aber zumindest in diese Richtung. Wobei mir das Gequalme zunehmend auf die Nerven geht.


    Die Frage ist ja, obwohl sie meist so diskutiert wird, eigentlich nicht: Ist Rauchen doof oder nicht? Oder: Sind Raucher schlimmer als Hitler oder nicht? Sondern: Soll der Staat mir dabei helfen, dass meine Freunde mit mir in ein mir passendes Nichtraucherlokal gehen? Oder bin ich als Mensch selbst noch in der Lage, das ohne Vater Staat mit meinen Freunden zu regeln oder mir andere Ausgeh-Partner zu suchen?


    Die Gesellschaft ist immer so frei, wie eine Mehrheit ihrer Mitglieder ihr Leben eigenverantwortlich gestalten kann und will.

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    Original von Fiete Schulze
    Ich beantrage den Ausschluß aller Linken aus diesem Spiel. Außerdem unterstütze ich die Kandidatur von Hans Sack....denn jedes Spiel bekommt die Spielleitung die es verdient, oder? :daumen:


    Das wäre zwar auf eine archaische Weise "gerecht", sozusagen sozial gerecht. Aber wenn man nach den vermeintlichen "Rechten" nun auch alle Linken - die einen Großteil der Spielerschaft hier stellen - ausschließen würde, würde es langsam sehr ruhig hier werden.
    Das will aber keiner. Daher beantrage ich noch einmal: Keine Sperrung von Mitspielern nach einseitigen politischen Gesichtspunkten. Egal von woher und wie ideologisch begründet.

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    Original von Palin Waylan-Majere
    Hast du mal die Sprüche von dem gelesen? Die EU sei schlimmer als das Dritte Reich und so?


    Ja. Nur hat Stresemann das deutlich differenzierter dargestellt und vor allem mehrfach erklärt, wie er das genau meint. Und dadurch war für Leute ohne "Er hat Jehova gesagt"-Brille ersichtlich, dass es sich um eine streitbare, aber keineswegs den Nationalsozialismus verherrlichende Aussage, sprich eine Meinung gehandelt hat. Wer es lesen wollte, konnte das. Man hätte dann aber eventuell feststellen müssen, was eigentlich alle Mitspieler, die Stresemann kennen, wissen. Nämlich, dass dieser kein Nationalsozialist ist und einfach ungewöhnliche bzw. teilweise polemische Meinungsäußerungen tätigt. Das mag in den subjektiven Augen mancher "Hilfe, überall Nazis"-Bewegter verdächtig machen, für manche einfach ein "Arschloch", für mich z.B. oft interessant und Diskussion anregend. Aber ein Grund für eine "politpädagogische" Aussperrung und Beleidigung als "Nazi" ist es definitiv nicht.
    Wenn ein Forum, bei dem es um die Simulation einer offenen Gesellschaft und eines demokratischen Diskurses geht, das schon nicht mehr aushält, dann ist das schade. So einseitig und sachlich falsch argumentierend politisch zensierend war Ratelon nicht bisher.


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    Irgendwo muss man den Leuten auch eine Grenze setzen und dazu stehen.


    Man muss zwar gar nichts, aber "man" musste das tun, aber eben nicht weil hier zum ersten Mal Mitspieler sich unhöflich tituliert haben, sondern aus politischen Gründen. Die Begründung will man jetzt nachträglich in die Spielregeln schreiben lassen - ziemlich guter Schachzug.
    Und zu dieser ideologisch motivierten Aussperrungskampagne äußerte ich differenziert meine oppositionelle Haltung dazu. Ich sagte auch etwas mehr dazu, als das Wort "ungefiltert", das du inzwischen in jedem Post zu dem Thema unterbringst.
    Dass ich mit meinen Einwänden gegen eine Verurteilung der "Bösen Drei" als "Nazis" in der Minderheit bin, ist verständlich, da die meisten hier politisch, nicht rechtlich urteilen. Und das was Stresemann gesagt hat, war nun mal politisch "böse". "Zumindest haben das die vielen anderen mit den Heugablen und den Fackeln gesagt. Deshalb muss da schon was dran sein."


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    So zu tun als ob hier der Archipel Gulag wäre, in dem Unschuldige zu schwerer Arbeit gezwungen


    Ich habe weder von Gulag noch von Zwangsarbeit gesprochen, sondern nur von einer durchschaubaren ideologisch motivierten Kampagne und unsachlicher Auseinandersetzung mit drei Mitspielern, die man sich nicht mal verteidigen ließ (obwohl sie, wie Stresemann zurecht gesagt hat, auch keinen Grund gehabt hätten, sich rechtfertigen zu müssen). Und dass Stresemann und Sack (der erste als zynischer Anti-Utopist und der andere als libertärer Provokateur) vielen Linken nicht passen, liegt an beiden so unterschiedlichen Seiten. Dass Sie aber keine "Nazis" sind, sieht ein Blinder mit Krückstock.
    Zensur habe ich noch nie gemocht, erst recht, wenn Sie noch so sachlich falsch und einseitig politisch motiviert begründet wird.
    Und da verfahre ich nach dem altmodischen Motto: Was ich nicht will, das man mir tu, füg ich auch keinem andern zu.

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    Original von Hajo Poppinga
    Ich habe ja noch Zeit es mir zu überlegen. ;)


    Obwohl es eigentlich um Spielregeln gehen sollte, und nicht um politische Ansichten und es daher ja eigentlich keine Rolle spielen sollte, hat man ja an der "Stresemann-Affäre" gesehen, dass es eine entscheidende Rolle spielt. Daher würde ich es der Minderheitsvertretung wegen begrüßen, wenn zumindest ein politisch nicht-linker Mitspieler für die Spielleitung kandidieren würde.

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    Original von Kathryn Janeway
    Ah, also war es legitimer, ein ganzes Volk auszuspionieren, intimste Geheimnisse des Einzelnen zu speichern und Missliebige zu verfolgen, als einen Krieg anzufangen? Die DDR war also weniger schlimm als das 3. Reich, weil sie nicht soweit gegangen ist, diese Missliebigen in Lagern zu ermorden?


    Ja, hätte ich jetzt auch gesagt. Verbrechen haben ja schon unterschiedlichen Schweregrade. Aber die DDR war auch nur der Außenposten bzw. pedantische Satellit der Sowjetunion. Dort wurden Millionen Menschen verschleppt, in Lager gesteckt, gefoltert, dem Hunger ausgesetzt etc. Die Sowjetunion hatte Jahre mehr Zeit, Menschenleben gegen Menschenleben aufzuwiegen ist aber auch nicht sinnvoll. Systemvergleiche nach Ähnlichkeiten ("Bolschewismus" und "Nationalsozialismus") kann man aber machen. Wie Stigman schon schrieb, kann man da versuchen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten sachlich herauszuarbeiten. Welche Schlüsse man daraus zieht, ist wieder dem Individuum überlassen.

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    Original von Stigman
    Wird langsam langweilig dieser "DDR - Drittes Reich Vergleich".
    Ein letztes Statement meinerseits zum Thema: Man kann alles miteinander vergleichen! Am Ende des Vergleichs kann man die Feststelung treffen was absolut verschieden ist/war; was ähnlich ist/war; was identisch war.


    :klatsch: Kein Verbot den Vergleichen. Der differenzierte Vergleich ist u.a. ein wichtiges Instrument der Politikwissenschaft. Wichtig ist auch, dass man zu verschiedenen Urteilen kommen darf. Es wird immer unterschiedliche Einschätzungen und Urteile bei geschichtlichen und aktuellen politischen Geschehnissen geben. Gerade, wenn es um Ideologien geht. Sei es, weil man unterschiedlich gewichtet, unterschiedlichen Perspektiven und unterschiedliche normative Prämissen hat oder aus ideologischen Gründen sich von vorneherein nicht auf eine möglichst realistische Einschätzung einlassen kann oder will.
    Also: Freiheit dem Vergleich! Vergleich kann eine Meinung sein und kein Faschismus.

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    Original von Fiete Schulze
    LOL...kaum lese ich hier mal wieder zwei Tage mir und schon hab ich schon wieder von gewissen Sparten die Schnauze voll....ich glaub echt, Ratelon ist nichts mehr für mich.


    Sack rausgeworfen, Enigma gekickt, Stresemann verbannt. Und jetzt ist es Dir langweilig, gibs zu.