Beiträge von Jürgen Haitner

    Der Käsekuchen kam dann doch, aber so spät, dass er bereits hart geworden und eigentlich ungenießbar ist. Jürgen denkt sich aber, dass er so zumindest mal Freigang gen Zahnarzt bekommen könnte, also beißt er herz- und schmerzhaft hinein.

    Würde auf dieses Schreiben aus einem Zwergstaat wie üblich gar nicht oder vielleicht mit Profanitäten antworten, wenn er denn von diesem Schreiben Kenntnis und etwas zum Aufschreiben hätte. Aber er ist ja schon eine ganze Weile in Haft genommen und kaut sich die Fingernägel kurz.

    Er liest das Pamphlet, ehe er es an den RfdNR weiterleitet.


    Typisches Besatzer-Gewäsch. Natürlich stimmt jeder mit ja, wenn ihm die Pistole nicht nur sprichwörtlich auf die Brust gesetzt wird!


    Und was faseln die da von einem Untergang Katistas? Da tut sich vorher die Hölle auf, ehe unsere schöne Insel untergeht!

    In einer landesweiten Fernsehansprache wendet sich der Unionskanzler, als nicht in die operativen Geschäfte eingebundener Sprecher des RfdNR, an das Volk:


    Meine lieben Mitbürger!


    Der Tag ist gekommen, vor dem schon lange gewarnt worden ist: Die Umstürzler aus Vesteran, die einst die reine Demokratie unserer Union abgelehnt haben und mit Hilfe ausländischer Handlanger ein de-facto Regime im Unionsland Vesteran aufgebaut haben: Sie sind zurück! Feige und hinterhältig, ohne Vorwarnung - und vor allem: Ohne jede Rechtfertigung - wurden die Grenzen von Heroth überschritten und wurde vom Meer aus das Feuer eröffnet. Die Clique aus Vesteran zeigt dieses Mal ganz offen, mit wem man sich verbündet hat: Mit den Unterdrückern unserer Freunde aus Tordera und Xeruskadi, den nach alter historischer Größe trachtenden Novaren und ihren Freunden aus der Wüste namens Targa.


    Nun also wollen sie ihre Pläne in die Tat umsetzen und uns Krieg und Verderben bringen, Unfreiheit und politische Entmachtung. So wie sie es geübt haben am eigenen Volk und vielen Nachbarsvölkern. In Aressinien und Pelagonien, das besetzt und unterjocht worden ist, oder in Kaysteran, dessen Anschluss uns allen noch im Gedächtnis ist. In Tordera und Xeruskadi, in Kijanibonde und Neudionysos.


    Der Rat für die Nationale Rettung, das darf ich Ihnen aber versichern, hat diesen Tag kommen sehen. Wir haben uns darauf vorbereitet, weil wir wussten, wie hinterhältig und durchtrieben die Machthaber in Vesteran, Novarien und Targa sind. Deswegen werden wir keinen Meter der Erde unserer Heimat aufgeben. Wir werden uns verteidigen, wir werden die Angreifer bekämpfen. Eines ist sicher: Sie alle sind sicher! Wenn Sie Zuhause bleiben. Und sich vorbereiten! Auf den Ernstfall und auch auf Alternativen. Wenn Sie es noch nicht getan haben, melden Sie sich zum Dienst in den Unionsstreitkräften und in einem Ersatzdienst. Denn Ratelon muss fortbestehen und dies kann nur gelingen, wenn wir den Barbaren Einhalt gebieten und sie zurückschlagen.


    Meine lieben Mitbürger, ich rufe Sie auf: Greifen Sie zu den Waffen! Verteidigen Sie das Mutter- und das Vaterland. Gott mit uns!


    Die Übertragung endet mit einer besonders pompösen Fassung der Unionshymne.

    Aufgrund der Kriegserklärung Albernias an Ratelon werden alle Mitarbeiter der albernischen Botschaft, soweit sie nicht die Unionangehörigkeit besitzen, zur persona non gratae erklärt und unverzüglich zur Ausreise angewiesen, ersatzweise in Haft genommen. Alle anderen Personen werden in den überwachten Hausarrest geschickt.


    Das Gelände der Botschaft wird abgesperrt und es werden verschärfte Personenkontrollen sowie erstmals Gepäckkontrollen durchgeführt.

    Der Botschaft wird mitgeteilt, dass aufgrund einer Verordnung ab sofort keine Flüge mehr von oder nach Albernia genehmigt werden und der ratelonische Luftraum entsprechend für solche Maschinen, wie auch die ratelonischen Hoheitsgewässer für jede Art von Seegefährt unter albernischen Flagge oder mit entsprechender Destination, gesperrt sind.


    Man teilt der Botschaft außerdem mit, dass man die Aktionen des Königreiches Albernia als Kriegserklärung an die Demokratische Union Ratelon ansieht. Albernia ist damit in den Augen Ratelons Konfliktpartei, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.