Operation: Neues Land für alte Fische

  • Die futunische Militärführung ist aus irgendeinem widersinnigen Grund davon überzeugt, dass Astor und die Intesa Cordiale nicht ausreichen würden, Ratelon so weit in die Knie zu zwingen, dass die Westlichen Inseln sicher sind, weswegen sie ausgerechnet die Akademie von Persuna, welche in der Hegemonie für die absolut abscheulichsten Ideen zur Ausschaltung von Gegnern bekannt ist, damit beauftragt hat, mit einem Schlag Fakten zu schaffen. Es wird ein sehr teurer Schlag werden, denn wie alle sozialen und technischen Lösungen für Probleme fällt auch diese "Idee" der Akademie aus jeglichen finanziellen und humanen Rahmen. Dieser Plan basiert auf den Verwerfungen und Abtragungen des Festlandsockels von Antika, bei dem im Bereich Katista eine erhebliche Schrumpfung zu erkennen ist. Die Idee der Akademie ist nun, diese Schrumpfung zu beschleunigen. In der Erkenntnis, dass dieser Plan nicht nur für Katista, sondern auch für die umliegenden Gebiete erhebliche Auswirkungen hätte und technologisch sicher nicht unter achtzig Jahren zu bewerkstelligen, bedankte man sich für die Arbeit und überließ den Plan Oritansh. Angeblich kannte man sich dort mit Meeren aus. Sollten sie doch mal ihren Wert beweisen.

  • "Arsham Sanur Makaar, Oritansh hat die Arbeit ausgeführt. Wir können erfolgreich melden, dass Katista im Meer versinkt."

    "Wie meinst du das, Arbeit ausgeführt? Bist du wahnsinnig, Mann, ihr könnt doch nicht einfach so eine Insel versenken! Das ist ein schlechter Witz."

    "Aber so lautete doch der Auftrag, Arsham, wir sollten die Insel zum Sinken bringen. Und es stimmt wirklich, es geht vielleicht nicht schnell, aber in wenigen Wochen oder Monaten ist Katista unter der Wasseroberfl-"

    "Der Auftrag lautete, Manuri zur Kapitulation zu zwingen, nicht den bescheuerten Plan der Akademie umzusetzen! Habt ihr mal darüber nachgedacht, wieviel Elektronik, Sondermüll, Plastik und andere Substanzen so eine moderne Gesellschaft produziert. Selbst wenn die Ratelonen es schaffen, jeden Menschen zu evakuieren, ist das eine ökologische Katastrophe! Stoppt das sofort!"

    "Aber wir haben nicht. . ."

    "Wenn das nicht geht, werden wir uns alle im Wesirat für Kultur wiedersehen, wo sie uns wegen Ketzerei rankriegen! Also löst das. SOFORT! Makaar, Ende."


    Die Mitarbeiter von Oritansh sehen sich an als wären sie von allen Göttern verlassen worden. Da sie die Insel nicht versenkt haben, sondern nur das Phänomen beobachten konnten und es für sich beansprucht hatten, verfügt auch keiner von ihnen über eine Idee, wie man das Ganze aufhalten könnte.

  • Die ersten Anzeichen sind zunächst unscheinbar: Risse in der Erde und Bodenverschiebungen entlang der südwestlichen Küstenlinie von Katista lassen erahnen, dass sich die Insel in einer kritischen Lage befindet. Mit jedem Tag dringen Berichte von unerklärlichen Veränderungen ein. Fischer melden abfallende Küstenböden, während Ingenieure feststellen, dass Bauwerke ihre Stabilität verlieren. Die Bevölkerung von Manuri lebt noch weitgehend in ihrem Alltag, doch es sind die Wissenschaftler und Experten, die die Anomalien in den Augen des Ratelonischen Festlandsockels erkennen. Das Geologische Institut warnt, dass diese Schrumpfung des Festlandes dramatische Auswirkungen haben könnte – die Szenarien, die bisher nur theoretisch erschienen, sind erschreckend real geworden.


    Während über die Ursache des Phänomens unter Wissenschaftlern gestritten wird, nimmt die Geschwindigkeit der Veränderungen dramatisch zu. Küstenregionen werden von Fluten heimgesucht, das Meer dringt unaufhaltsam in einst bewohnte Gebiete vor. Katista beginnt langsam, aber unaufhaltsam zu sinken, und die Wissenschaftler, die zunächst optimistisch über Lösungen sprachen, verstummen angesichts der katastrophalen Dimensionen des Desasters.

  • Es werden Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung aus den betroffenen Gebieten nach und nach zu evakuieren. Immobile Güter werden den Umständen entsprechend nur in geringem Umfang verbracht; es bleibt die Hoffnung, dass es sich nur um ein vorübergehendes Phänomen handelt und die Menschen in ihre Behausungen zurückkehren können. Viele, gerade Jünger und Ältere, reagieren jedoch spät oder, trotz der Bemühungen ehrenamtlicher und hauptberuflicher Einsatzkräfte, - wohl weil ihnen die Gefahren nicht klar sind - zum Teil gar nicht.

    VITTORIO CAMERANI

    Direktor des Unionsamtes für den Zivil- und Katastrophenschutz


    Primo Ministro di Herót a.D.
    Sindaco di Lissone


    Einwohner seit dem 06.05.2004

  • Mit der immer mehr größeren Gewissheit, dass ein Großteil der Insel versinken wird, bricht unter der Bevölkerung Panik aus. Die öffentlichen Stellen der Union und des Unionslandes, insbesondere Mitarbeiter des neuen Unionsamtes, aber auch der lokalen Feuerwehren und der Polizeikräfte, setzt alles daran, eine geordnete Evakuierung einzuleiten, doch die schiere Menge an Menschen, die von Katista fliehen müssen, macht dies zu einer fast unmöglichen Aufgabe. Die Brücke von Bagoda nach Eissa auf Salbor, erst vor Kurzem fertiggestellt, wird zum Hoffnungsschimmer für viele, die sich verzweifelt nach Salbor retten wollen. Schlangen von Autos, Lastwagen und sogar Menschen zu Fuß ziehen sich endlos die Straßen hinunter. Es ist das ultimative Bild menschlicher Flucht: Eltern tragen ihre Kinder, alte Menschen werden auf improvisierten Tragen transportiert, während sich das Leben, das einst so stabil schien, in Chaos auflöst.


    Flüchtlinge in den westlichen und südlichen Gebieten stürmen Häfen, in der Hoffnung, ein Schiff oder Boot zu finden, das sie fortbringt. Jedes verfügbare Fahrzeug wird überladen. Auch kleinere Boote werden benutzt, oft von Menschen ohne jegliche nautische Erfahrung, was zu tragischen Unfällen führt. Die Behörden sind hoffnungslos überfordert, und das Chaos führt dazu, dass viele Menschen in der Verzweiflung sich selbst überlassen werden.

    VITTORIO CAMERANI

    Direktor des Unionsamtes für den Zivil- und Katastrophenschutz


    Primo Ministro di Herót a.D.
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    Einwohner seit dem 06.05.2004

  • Die Lage in Katista spitzt sich weiter zu. Seit den frühen Morgenstunden gibt es Berichte über zunehmende Risse in der Erde und das Absinken ganzer Stadtteile. Wissenschaftler und Behörden haben über Nacht Satellitenbilder ausgewertet und stellen fest, dass die Küstenlinie sich rasch verändert. Doch niemand ist auf das vorbereitet, was nun folgt.


    Gegen Mittag des siebten Tages nach Beginn der Katastrophe beginnt der südwestliche Teil der Insel regelrecht einzubrechen. Erst sind es einzelne Straßen, deren Asphalt sich plötzlich spaltet. Gebäude, die nur Stunden zuvor noch stabil wirkten, zeigen unheimliche Bewegungen: leichte Neigungen, kleine Staubwolken aus bröckelndem Beton. Dann setzt sich eine Kettenreaktion in Gang. Erdwälle an den Küsten geben nach, und große Landmassen geraten in Bewegung. Die ersten Häuser verschwinden in den Fluten.


    Auch in Manuri, im Inselinnern, wird die Situation immer bedrohlicher. Menschen, die noch geblieben sind, rennen in Panik durch die Straßen. Die Evakuierungspläne, die bereits überlastet waren, funktionieren nicht mehr geordnet – stattdessen wird jede noch offene Straße zu einem letzten Fluchtweg. Immer wieder hören die Menschen das grollende Geräusch in der Ferne von einstürzenden Gebäuden, das Knistern von Stromleitungen, die in den Fluten verschwinden. Die Häfen im Südwesten füllen sich mit verzweifelten Menschen, während sich große Wellen aufbauen, ausgelöst durch die einbrechenden Landmassen.

    VITTORIO CAMERANI

    Direktor des Unionsamtes für den Zivil- und Katastrophenschutz


    Primo Ministro di Herót a.D.
    Sindaco di Lissone


    Einwohner seit dem 06.05.2004

  • Die Nacht des Zusammenbruchs ist von beispielloser Zerstörung geprägt. Die Erschütterungen nehmen zu, während die Insel sich immer schneller verändert. Plötzlich geschieht es: Der gesamte Südwesten Katistas bricht plötzlich und vollständig weg. Millionen Tonnen Erde und Gestein gleiten ins Meer, ausgelöst durch die kritische Schrumpfung des Festlandsockels. Vom Südwesten aus werden ganze Städte von gewaltigen Flutwellen verschluckt, darunter Wohngebiete, Gewerbezonen und historische Stätten. Manuri, einst das politische und kulturelle Herz der Union, steht mitten in einer tosenden Wasserwüste.


    Die Wucht des Einbruchs ist beispiellos. Die Wassermassen reagieren auf die abrupten Veränderungen mit zerstörerischer Kraft: Flutwellen rollen über die verbleibenden Küstenabschnitte und reißen Gebäude, Straßen und Boote mit sich. Menschen schreien, rennen, kämpfen gegen die unberechenbare Gewalt des Wassers an. Einige schaffen es noch auf die höher gelegenen Gebiete im Nordosten, während andere verzweifelt mit dem Boot oder Schwimmend in Richtung Imperia oder Salbor fliehen.


    Auch die Evakuierung ist nun unkontrollierbar geworden. Die Brücke nach Salbor wird von Tausenden von Menschen gleichzeitig überquert, doch die anhaltenden Beben erschweren die Situation. Am Hafen versuchen Rettungskräfte verzweifelt, Boote und Schiffe zu sichern, aber immer mehr Menschen drängen nach. Der Himmel über Katista ist in dichten Rauch und Dunst gehüllt, während zahlreiche Städte und Dörfer sich im Chaos auflösen.


    Was bleibt, ist ein verstümmelter Rand im Nordosten der Insel, ein unheimliches Fragment, das die einstige Größe von Katista erahnen lässt. Die Überlebenden, die entkommen konnten, blicken von Imperia und Salbor aus zurück auf das, was einmal ihre Heimat war, während die Fluten unerbittlich alles mit sich reißen.


    Doch es ist nicht nur die physische Zerstörung, die fassungslos macht. Die freigesetzten Abfälle – Elektronik, Chemikalien, Plastik und Sondermüll – kontaminieren das Meer und gefährden die Ökosysteme weit über Katista hinaus. Die Auswirkungen erstrecken sich auf benachbarte Regionen und bedrohen auch die Küsten anderer Unionsländer.

    VITTORIO CAMERANI

    Direktor des Unionsamtes für den Zivil- und Katastrophenschutz


    Primo Ministro di Herót a.D.
    Sindaco di Lissone


    Einwohner seit dem 06.05.2004

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